Für schlaue Detektive

Kategorie: Ratekrimi (Seite 2 von 5)

Ratekrimis

Ratekrimi Nr. 4

Eisbär

Die Palzki-Kids und der Besuch im Landauer Zoo

Autor: Harald Schneider

Was konnte für Jugendliche schlimmer sein, als ein gemeinsamer Sonntagsausflug mit den Eltern? Der neunjährige Paul wehrt sich mit Händen und Füßen.

„Mama, ich mag keine Tiere im Zoo anschauen. Unser Nachbar, Herr Ackermann, will mit mir heute Mittag unsere Schule mit dem Polizeiband absperren, das ich gestern zufällig in Papas Sachen gefunden habe.”

Während seine Mutter entgeistert dreinschaut, versucht es seine ältere Schwester Melanie bei ihrem Vater. „Daddy, du schimpfst doch immer über die vielen Hunde und Katzen bei uns im Neubaugebiet. Im Landauer Zoo gibt es auch nur Tiere.”

Die Palzki-Kids haben keine Chance. Sie müssen mit ihren Eltern nach Landau in den Zoo fahren. Wie so oft, lockert sich nach einer Weile die familiäre Anspannung etwas auf.

„Paul, traust du dich, in den Tigerkäfig zu steigen?” Melanie grinst über das ganze Gesicht. „Ich fotografiere dich auch dabei.”

Für diesen Vorschlag erntet sie von ihrer Mutter einen bösen Blick. Aber Paul ist nicht auf den Mund gefallen und meint zu seiner Schwester: „Wenn wir nicht aufpassen, vergessen wir dich nachher bei den Kamelen.”

Am hinteren Ende des Parks befindet sich die Zooschule. Zufällig hält dort an diesem Sonntag ein bekannter Biologe einen Vortrag für Kinder und Jugendliche.

Der bestimmt zwei Meter große Mann hat einen gewaltigen Vollbart und trägt einen Strohhut. „Ich habe zunächst über einen Monat lang Wildpferde auf der Osterinsel beobachtet”, erzählt der Mann stolz, der sich als Fritz Liar vorstellt.

„Viel kälter wurde es ein halbes Jahr später, als ich in der Nähe des Nordpols war”, fährt er nicht minder stolz fort. „Dort muss man sich höllisch vor den Eisbären in Acht nehmen, auch wenn die normalerweise nur Pinguine und andere Tiere fressen. Einmal bin ich so einem Eisbären nur äußerst knapp entkommen.”

Herr Liar wischt sich den Schweiß von der Stirn. „Vor zwei Wochen habe ich im brasilianischen Amazonas gebadet, obwohl es dort von Piranhas nur so wimmeln soll. Diese Fische können zwar gefährlich werden, die Horrorgeschichten, die über die Piranhas erzählt werden, sind jedoch meist nur erfunden.”

„Was ist denn mit euch los?”, fragt Melanie und Pauls Vater seine Kinder überrascht, als diese gerade den Raum verlassen wollen. „Der Vortrag ist doch höchst interessant”, meint er.

Die Palzki-Kids bleiben stehen und drehen sich zu ihrem Vater um. „Interessant? Von diesem Lügner wollen wir bestimmt nichts wissen. Der ist nie und nimmer ein Biologe.”

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .lopdüS ma eniugniP dnu lopdroN ma nebel neräbsiE

Ratekrimi Nr. 34

Strommast

Die Palzki-Kids und der Stromausfall

Autor: Harald Schneider

„Mensch ist das aber dunkel“, sagt Melanie, während sie mit der Taschenlampe herumfuchtelt und die Häuser in der Umgebung anleuchtet.

„So einen lang andauernden Stromausfall hatten wir noch nie.“

Ihr Vater Reiner Palzki, der gemeinsam mit seinen Kindern Melanie und Paul den Gehweg entlang laufen, ist von der Sache wenig begeistert. „Und ausgerechnet heute Abend muss ich zu Frau Worry gehen.“

Paul, der ebenfalls eine Taschenlampe trägt, erwidert: „Du brauchst keine Angst zu haben, Papa. Melanie und ich passen auf dich auf.“

Reiner Palzki ist über diesen Ausflug nicht sehr begeistert. Frau Worry ist über 80 Jahre alt und wohnt alleine in einem Haus, das sich etwa einen halben Kilometer von Familie Palzkis Haus entfernt befindet.

„Wegen diesen blöden Wolken kommt nicht einmal das Mondlicht durch. Und die Straßenbeleuchtung funktioniert auch nicht“, schimpft ihr Vater. „Und das nur, weil Frau Worry meint, dass sich heute früh ein fremder Mann auf ihrem Grundstück herumgetrieben hat.“

Paul zieht einen Hammer aus seiner Tasche. „Papa, schau mal, ich bin bewaffnet. Damit fangen wir den Kerl bestimmt.“

Sein Vater wird noch zorniger. „Bist du verrückt? Gib mir sofort den Hammer! Den brauchen wir nicht. Frau Worry hat bestimmt mal wieder zu viele Krimis geschaut.“

Zehn Meter, bevor sie den Bungalow der alten Dame erreichen, geht die Straßenbeleuchtung wieder an.

„Na, endlich“, stöhnt Reiner Palzki und schaltet seine Taschenlampe aus. Die drei gehen die letzten Meter bis zum Eingang und drücken auf die Türklingel, die den Big Ben Glockenschlag nachahmt.

Es dauert zwei Minuten, bis ein jüngerer Mann nach mehrmaligen Klingeln die Tür aufmacht. Seine Haare sind zerzaust und um seine linke Hand ist ein Tuch gewickelt.

„Wir kaufen nichts“, brüllt er die Palzkis an und versucht, die Tür wieder zu schließen. Reiner Palzki reagiert schnell und stellt seinen Fuß in die Tür.

„Was soll das?“, schreit der Fremde.

„Wir wollen zu Frau Worry, sie erwartet uns. Und wer sind Sie ?“

„Ich? Mein Name ist Fred Müller, ich bin der Enkel. Meine Oma hat sich gerade eben ins Bett gelegt, weil ihr nicht gut ist. Sie müssen Ihren Besuch leider auf morgen verschieben“, antwortet der Mann.

Paul und Melanies Vater will noch mehr wissen. „Seit wann sind Sie denn bei Ihrer Oma? Wie sind Sie ins Haus gekommen?“

Fred Müller reagiert zornig. „Wie bin ich wohl ins Haus gekommen? Ich habe vor einer Viertelstunde geklingelt und meine Oma hat aufgemacht. Und jetzt hat sie sich ins Bett gelegt. Auf Wiedersehen.“

Fred Müller drückt von innen die Eingangstür zu und lässt die drei stehen draußen. „Papa, du musst deine Kollegen anrufen. Das ist der Einbrecher.“

Frage: Was ist Paul und Melanie aufgefallen?

Antwort: .treinoitknuf thcin legnilkrüT eid hcua tah rehaD .mortS neniek se bag ednutsletreiV renie roV

Ratekrimi Nr. 11

Notebooks

Die Palzki-Kids und die gestohlenen Computer

Autor: Harald Schneider

„Solche Tage gehören gesetzlich verboten“, mault Paul Palzki seine Schwester Melanie an.

Diese streckt ihm die Zunge heraus und antwortet: „Dass du die Schule nicht besonders magst, ist mir schon lange klar. Doch im Gegensatz zu dir gehe ich gern in die Schule.“ Sie lässt ihren Bruder stehen und geht in Richtung ihres Klassensaals.

Heute ist nach sechs Wochen Sommerferien der erste Schultag. Paul hat in den Ferien unheimlich viel angestellt und seine Eltern mehr als einmal zur Verzweiflung gebracht. Melanie verbrachte die meiste Zeit mit ihren Freundinnen oder allein in ihrem Zimmer vor ihrem neuen Computer.

Melanie hat sich gerade zwei Meter von Paul entfernt, als die beiden die laute Stimme des Hausmeisters Theo Dorant hören. Erschrocken schauen die beiden zur Kellertreppe. „Das kommt von unten“, meint Melanie. „Komm, wir schauen mal, was da los ist!“

Fassungslos steht Hausmeister Dorant vor der Tür des Computersaals. „Unglaublich!“, schimpft er. „Jemand hat die drei besten Computer gestohlen.“

Paul und Melanie schauen in den leeren Saal. „War da schon jemand drin?“, fragt Melanie.

Herr Dorant schaut einen Moment verwirrt, bevor er antwortet: „Ich habe eben erst aufgeschlossen. In diesem Raum war seit sechs Wochen niemand mehr drin. Ich bin der Einzige, der einen Schlüssel hat. Ich gehe jetzt hoch ins Sekretariat, um die Polizei zu rufen.“

Die Palzki-Kids nutzen die Gelegenheit, den Raum ganz genau zu inspizieren. „An der Tür gibt es keine Einbruchspuren“, stellt Paul fachmännisch fest.

Melanie ergänzt: „Alle Fenster sind fest verschlossen.“ Erfolglos untersuchen sie auch die Tische, auf denen die Computer gestanden hatten.

„Mannomann“, stöhnt Paul. „Der Saal ist sauberer als ein Operationssaal im Krankenhaus.“

Tatsächlich, nirgendwo liegt das kleinste Stück Papier herum, nicht einmal ein Staubkorn können die beiden finden. „Mama und Papa wären stolz auf dich, wenn dein Zimmer so sauber wäre“, ärgert Melanie ihren Bruder.

In diesem Moment kommt der Hausmeister zurück. „Was macht ihr denn da?“, fragt er verwundert. „Habt ihr etwa die Computer geklaut?“

Melanie schaut ihn herausfordernd an. „Sie haben doch selbst gesagt, dass nur Sie einen Schlüssel besitzen.“

„Stimmt auch wieder“, entgegnet Herr Dorant.

„Da müssen Sie sich aber irren“, antworten die Palzki-Kids im Chor. „Es ist ganz klar, dass außer Ihnen noch jemand einen Schlüssel haben muss.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen? Wer war im Computerraum?

Antwort: .nies neseweg reih ssum ennolokztuP eid tsednimuZ .nednif uz nehcnrökbuatS niek tsi se ,tmuäregfua tsi sellA

Ratekrimi Nr. 91

Leeres Klassenzimmer

Die Palzki-Kids und der frühere Schulalltag

Autor: Harald Schneider

„Das ist ja echt krass!“ Der neunjährige Paul kommt heim und schüttelt verwundert seinen Kopf. „Mama, war die Welt früher wirklich so verrückt?“

Seine Mutter Stefanie Palzki weiß nicht, von was ihr Sohn spricht. „Die Welt war früher nicht verrückter als heute, nur eben anders verrückt. Aber was meinst du überhaupt?“

Pauls 12-jährige Schwester Melanie erklärt es ihr. „Wir waren drüben bei unserem Nachbarn, Herrn Oldy. Der hat ganz viele Erdbeeren in seinem Garten hinter dem Haus und weil er sich nicht mehr so gut bücken kann, dürfen wir die ernten und essen.“

Paul ergänzt: Herr Oldy ist sehr nett, aber er muss bestimmt schon 200 Jahre alt sein. Alle Menschen mit grauen Haaren sind so alt.“

Seine Mutter weiß nicht, ob sie lachen oder weinen soll. „Was aber hat das mit der verrückten Welt zu tun? Erdbeeren gab es auch früher schon. Übrigens, Herr Oldy hat letztes Jahr seinen 80. Geburtstag gefeiert.“

„Während wir Erdbeeren gefuttert haben, hat er uns von früher erzählt, hauptsächlich von seiner Schulzeit“, sagt Paul.

„Damals soll die Note 4 die schlechteste Note gewesen sein, die es gab. Mama, das muss ein Paradies für Schüler wie mich gewesen sein.“

Seine Mutter schüttelt belustigt den Kopf. „Die 4 von damals entsprach der Note 6 von heute. Und auch eine 3 war damals nicht wirklich gut.“

„Ach so“, sagt Melanie enttäuscht. „Das hat er uns nicht verraten, aber viele andere Dinge. Das Schuljahr soll damals immer nach den Osterfeiertagen angefangen haben und nicht nach den Sommerferien wie heute.“

Paul will auch noch etwas sagen: „Herr Oldy hatte nicht nur unter der Woche, sondern jeden Samstag Schule, wie blöd war das denn? Da wäre ich glatt ausgewandert.“ Trotzig stampft er mit einem Fuß auf den Boden.

Seine Schwester lacht ihn aus. „Und wohin wärst du ausgewandert, mein kleines Brüderchen?“

Paul ist um eine Antwort nicht verlegen: „Damals musste der Klassenlehrer jedes Jahr mit seinen Schülern eine Klassenfahrt ans Meer machen. Und zwar mit dem Flugzeug. So etwas sollte man heutzutage wieder einführen, statt die doofen Wandertage durch den Wald.“

„Das Schlimmste aber war“, sagt Melanie, „dass es kein WLAN gab und nicht einmal Internet. Nicht einmal ein eigenes Radio hatte Herr Oldy als Kind.“

Ihre Mutter nickt. „Und die Menschen waren trotzdem glücklich. Aber bei einer Sache hat euch Herr Oldy angeschwindelt.“

Frage: Was meinte die Mutter der Palzki-Kids?

Antwort: .nednufre tsi guezgulF med tim ethcihcseG eiD

Ratekrimi Nr. 55

Museum

Die Palzki-Kids und die Ausstellungseröffnung

Autor: Harald Schneider

„Papa, wir wollen unbedingt mit“, fordert Paul erwartungsvoll.

„Ich will auch diese goldenen Kunstwerke sehen“, meldet sich nun seine Schwester zu Wort.

Ihr Vater schüttelt den Kopf. „Zu der Eröffnung sind nur die Leute von der Presse eingeladen.“

„Und warum darfst du hin?“, hakt Melanie nach. Ihr Vater Reiner Palzki erklärt es ihr.

„Diese Ausstellungsstücke sind sehr wertvoll. Doch leider sind noch nicht alle Sicherheitsvitrinen geliefert worden. Daher wurde die Polizei beauftragt, damit nichts gestohlen wird.“

„Dann können wir doch mit aufpassen!“, sagt Paul. „Oder wir sagen einfach, wir kommen von den Kinder-Nachrichten der Tageszeitung.“ Mit dieser genialen Idee haben die Palzki-Kids gewonnen. Sie dürfen ihren Vater begleiten.

„Ihr dürft aber nichts anfassen, verstanden? Außerdem werdet ihr, wie jeder andere, der die Ausstellung betritt, am Eingang gewogen. Wenn wir später wieder gehen, werden wir erneut gewogen. Damit soll sichergestellt werden, dass niemand eines der Kunstwerke stiehlt.“

„Und wenn ich aufs Klo muss?“, fragt Paul.

„Dann musst du erst raus, dich wiegen lassen, auf die Toilette gehen und anschließend wirst du wieder gewogen.“

„Wie umständlich“, meint Melanie. „Was sind das eigentlich für Kunstwerke?“

„Die sind alle aus 24 karätigem Gold und jeweils zwischen zwei und drei Kilogramm schwer. Deshalb sind sie auch so wertvoll.“

Am Nachmittag fahren die Palzki-Kids mit ihrem Vater zu der Ausstellung. Der Trick mit den Kinder-Nachrichten funktioniert problemlos. Sie werden gewogen und dürfen anschließend in die Ausstellung. Einige Journalisten sind auch noch da, manche sind schon wieder gegangen.

Plötzlich hören sie einen Aufschrei: „Hilfe! Jemand hat den goldenen Elefanten gestohlen!“ Sofort wird der Ausgang geschlossen und alle Anwesenden werden gründlich durchsucht. Der Elefant bleibt unauffindbar.

Paul und Melanie schauen sich nun den Ausstellungsraum genauer an. Auf einem Tisch liegen zwei dicke Bücher über irgendwelche nordischen Götter. An einer Garderobe hängen nur noch zwei Mäntel, die den beiden Journalisten gehören, die noch hier sind. Diese Mäntel wurden zuvor allerdings bereits durchsucht.

Neben dem Regal, auf dem der gestohlene Elefant gestanden hatte, finden die beiden auf dem Boden ein paar Zahnstocher.

Schließlich kommt ihr Vater zu ihnen. „Der Dieb ist längst über alle Berge. Ich wüsste nur zu gerne, wie er das geschafft hat.“

Paul und Melanie grinsen ihn an. „Wir wissen längst, wie er das gemacht hat.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: Der Dieb hat die Bücher unter seinem Mantel eingeschmuggelt und dann gegen das Kunstwerk ausgetauscht.

Ratekrimi Nr. 71

Speisekammer

Die Palzki-Kids und die Speisekammer

Autor: Harald Schneider

Die Palzki-Kids sind auf dem Geburtstag ihrer Cousine Emma eingeladen.

„Klasse“, meint die zwölfjährige Melanie. „Hier gibt’s wenigstens schnelles WLAN.“

Ihre Mutter schüttelt den Kopf und fordert das Handy von ihrer Tochter. „Sonst hockst du nur den ganzen Mittag in der Ecke und starrst auf dieses dumme Ding.“

„Das ist kein dummes Ding“, wehrt sich Melanie. „Das weiß mehr als du. Soll ich es dir beweisen?“

Stefanie Palzki lässt sich auf keine Diskussion ein. Der neunjährige Paul hat inzwischen den Gartenpool entdeckt und Sekunden später springt er in voller Bekleidung ins Wasserbecken.

„Du hast keine Ersatzkleider dabei“, ruft ihm seine Mutter noch schnell zu, doch da ist es längst zu spät. Zum Glück scheint die Sonne und Pauls Kleider sind schnell wieder trocken.

Während Melanie trotzig und ohne Handy in einer Ecke sitzt, stürmt Paul das riesige Kuchenbuffet. „Mensch, das sind alles meine Lieblingskuchen“, ruft er mit vollem Mund. Eine Viertelstunde später fühlt er sich nach dem fünften oder sechsten Stück Kuchen hundeelend.

Er setzt sich neben seine Schwester. „Wie lange müssen wir noch bleiben?“, fragt er Melanie gelangweilt. Gerade in dem Moment, als sie auf die Uhr schaut, kommt ihr Onkel, der Vater ihrer Cousine Emma, vorbei.

„Nanu, euch wird doch nicht langweilig sein, oder?“

Die Palzki-Kids geben keine Antwort, da sie Emmas Vater noch nie richtig leiden konnten, da er ihrer Meinung nach der größte Angeber aller Zeiten ist.

„Soll ich euch mal meine neuste Erfindung zeigen?“, meint er schließlich. Paul und Melanie bleiben immer noch stumm, doch das stört ihn nicht. „Unsere kleine Speisekammer hat kein Fenster und dauernd brennt an der Decke die dämliche Glühlampe durch.

Da hatte ich eine geniale Idee und habe im Baumarkt eine Dose Klarlack gekauft. Ihr wisst doch, das ist so eine durchsichtige Farbe. Damit habe ich beide Seiten der Speisekammertür angestrichen. Nun ist die Tür durchsichtig.

Da jetzt Licht von der Küche in die Speisekammer fällt, sieht man nun was alles drin ist, ohne die Tür zu öffnen. Diese Idee will ich mir demnächst patentieren lassen. Ist das nicht genial?“

Auf dem Heimweg fragt Stefanie Palzki ihre Kinder: „Wie hat euch der Geburtstag gefallen?“

Paul antwortet: „Der war eigentlich ganz okay, es gab aber eindeutig zu wenig Kuchen.“

Melanie ergänzt: „Und Emmas Vater hat wieder gelogen, das sich die Balken biegen.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

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Ratekrimi Nr. 38

Heissluftballon

Die Palzki-Kids und der Kaltluftballon

Autor: Harald Schneider

„Heute machen wir einen Ausflug, der euch bestimmt gefällt!“

Paul und Melanie verdrehen ihre Augen und schauen ihre Mutter erschrocken an. „Muss das jeden Sonntag sein?“, fragt Melanie und klingt dabei ziemlich genervt. „Ich wollte mich heute eigentlich von der stressigen Schulwoche erholen. Nächste Woche schreibe ich Mathe und Bio.“

„Und ich muss die Idee für meinen nächsten Schülerstreich noch verfeinern“, ruft Paul dazwischen.

„Auf jeden Fall kommt ihr mit“, bestimmt ihr Vater Reiner Palzki. „Sonst hockt ihr bloß den ganzen Tag vor der Glotze oder dem Computer.“

Entgegen ihrer Vermutung wird es nicht langweilig. Das Ziel des Ausfluges ist dieses Mal ein Segelflugplatz, der einen Tag der offenen Tür veranstaltet. Paul und Melanie schauen gebannt den Fliegern zu, die ständig starten und landen.

„So etwas möchte ich auch mal fliegen können“, meint Paul. „Braucht man dafür einen Führerschein?“

Seine Mutter nickt. „So etwas Ähnliches. Ich glaube, das geht schon ab 16 Jahren. Das ist aber ein ziemlich teures Hobby, da kannst du schon mal anfangen zu sparen.“

Melanie fragt ihren Vater: „Was ist das für ein langes Seil?“

„Damit werden die Segelflugzeuge, die ja keinen eigenen Antrieb haben, in die Luft befördert. Das Seilende wird vorne am Flugzeug festgemacht. Eine Seilwinde zieht dann rasend schnell das Seil ein. Im letzten Moment wird das Seil am Flugzeug ausgeklinkt und es steigt dann in den Himmel. Der Segelflieger kann aber auch von einem Motorflieger hochgezogen werden.“

Paul interessiert sich für einen Fesselballon, der seltsam verbeult aussieht und etwas abseits im Feld steht. Neugierig geht Familie Palzki zu diesem Ballon. Ein Mann mit Glatze und einem gewaltigen Vollbart schließt gerade ein Gebläse an.

„Ich bin Erfinder“, erklärt er. „Mit meinem neuen Kaltluftballon revolutioniere ich die Ballonfahrt.“

„Und das soll funktionieren?“, fragt Melanie.

„Klar doch, meine Kleine“, antwortet der Mann. „Wie jeder weiß, steigt kalte Luft nach oben. Deswegen ist es ja auch in den Bergen viel kälter als im Tal. In großen Gebirgen liegt das ganze Jahr über Schnee auf den Gipfeln. Mit meinem Kaltluftballon will ich im Herbst über die Alpen fahren und in die Weltgeschichte eingehen.“

Paul und Melanie schütteln ihre Köpfe. „Das funktioniert doch niemals.“

Frage: Was meinen die Palzki-Kids?

Antwort: .nut uz gnugewebtfuL red tim sthcin tah ,tsi retläk negreB ned ni se ssaD .etlak thcin ,nebo hcan tgiets tfuL emraW

Ratekrimi Nr. 46

Antiquitäten

Die Palzki-Kids und Herr Phaulstein

Autor: Harald Schneider

Reiner Palzki ist mit seinen Kindern Melanie und Paul zu Besuch bei dem Antiquitätenhändler Bernd Phaulstein. Phaulstein ist ein seltener Name und wird ‚Faulstein‘ ausgesprochen.

„Es freut mich, Herr Palzki, dass Sie mich mal wieder besuchen und gleich noch Ihre Kinder mitbringen. Sind die aber groß geworden.“ Er streichelt Melanie über ihre Haare, was diese überhaupt nicht mag.

„Suchen Sie etwas für Ihre Frau?“, fragt Phaulstein. Reiner Palzki nickt. „Sie hat bald Geburtstag und ich, äh, wir haben keine Ahnung, was wir ihr schenken könnten.“

Der Antiquitätenhändler zeigt den drei Palzkis ein paar alte Gegenstände. Dann fällt ihm etwas ein.

„Herr Palzki, Sie sind doch Polizeibeamter. Vielleicht können Sie mir helfen. Ich habe kürzlich eine alte und sehr wertvolle Kommode an dieses neue Auktionshaus Müller gegeben. Die sollten die Kommode in meinem Auftrag versteigern. Als ich gestern nachgefragt habe, behaupteten sie, ich hätte ihnen nie irgendetwas vorbeigebracht. Das ist doch Betrug, Herr Palzki!“

Das findet der Vater von Melanie und Paul auch. Um dem Antiquitätenhändler einen Gefallen zu tun, macht er sich mit seinen Kindern auf den Weg zum Auktionshaus Müller im Nachbarort. Im Laden stellt er sich vor.

„Guten Tag, mein Name ist Reiner Palzki. Ich komme im Auftrag von Bernd Phaulstein. Er hat Ihnen eine Kommode zur Versteigerung überlassen.“

Die Chefin des Auktionshauses schüttelt den Kopf. „Ein Kunde mit diesem Namen kenne ich nicht. Da muss ein Irrtum vorliegen.“

Reiner Palzki lässt nicht locker. „Das denke ich nicht. Würden Sie bitte trotzdem einmal nachschauen?“

Die Chefin macht einen genervten Eindruck, geht dann aber kurz in ein Büro und kommt kurz darauf mit einem Ordner zurück. „Sehen Sie, hier finden Sie alle unsere Kunden, die unter dem Buchstaben ‚P‘ eingetragen sind. Ihr Herr Phaulstein ist nicht dabei. Ich habe den Namen noch niemals vorher gehört.“

Reiner Palzki schaut sich die Liste kurz an. „Dann haben Sie vielleicht doch recht. Entschuldigen Sie bitte vielmals.“

Nachdem sie das Geschäft verlassen haben, stürmen Melanie und Paul auf ihren Vater ein: „Papa, die Frau hat gelogen. Sie muss Herrn Phaulstein auf jeden Fall kennen.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .driw nehcorpsegsua ‚F‘ nie eiw re nnew hcua ,tnnigeb ‚P‘ menie tim nietsluahP emaN red ssad ,etssuw sesuahsnoitkuA sed nifehC eiD

Ratekrimi Nr. 59

Herbstlaub

Die Palzki-Kids und der Ausrutscher

Autor: Harald Schneider

„Was ist denn mit dir los, Papa?“ Paul Palzki setzt sich neben seinen nachdenklich dreinschauenden Vater auf die Couch. „Ist dir mal wieder ein Verbrecher durch die Lappen gegangen?“

Ohne eine Antwort abzuwarten, schreit Paul quer durch die Wohnung: „Melanie, komm schnell mal her, Papa braucht mal wieder dringend unsere Hilfe!“

„Das stimmt doch gar nicht“, wehrt sich Reiner Palzki, der als Kriminalkommissar arbeitet. „Es geht ja nicht um mich.“

„Ist doch egal“, antwortet Melanie, die für den Weg von ihrem Kinderzimmer ins Wohnzimmer keine fünf Sekunden benötigt hat. „Paul und mir ist es egal, ob du oder deine Kollegen mit der Arbeit überfordert sind. Los, schieß los, damit wir helfen können.“

Ihr Vater ist nun auf der Couch von seinen beiden Kindern regelrecht eingekesselt worden. „Also gut“, sagt er schließlich, nachdem er ausgiebig geseufzt hat. „Es betrifft meinen Kollegen Gerhard Steinbeißer. An Ostern im vergangenen Jahr ist ihm nämlich ein dummes Missgeschick passiert.“

Paul und Melanie zappeln ungeduldig herum. „Nun erzähl doch endlich und lass dir nicht alles aus der Nase ziehen.“

Nach einem weiteren tiefen Seufzer fährt ihr Vater mit seinem Bericht fort: „Ihr wisst doch, dass Gerhard manchmal Marathon läuft. Und trotzdem ist ihm ein Gauner entwischt. Nicht, weil der etwa schneller gewesen ist, sondern nur, weil Gerhard unglücklicherweise auf der Straße auf dem glatten Herbstlaub ausgerutscht ist. Der Mann, der zuvor gerade eine Bank überfallen hatte, ist dadurch leider entkommen.“

Melanie unterbricht ihren Vater. „Heißt das, dass der Gauner immer noch auf freiem Fuß ist?“

Reiner Palzki schüttelt den Kopf. „Nein, er wurde zwei Wochen später in einer anderen Bank festgenommen, als er diese ebenfalls überfallen wollte. Leider blieb die Beute vom ersten Überfall verschwunden und die Bank will deshalb meinen Kollegen Gerhard verklagen.“

„Das klappt niemals“, antworten die Palzki-Kids gleichzeitig. „Niemand kann Gerhard die Schuld am Verlust der Beute geben. Außerdem ist an der Geschichte etwas oberfaul. So wie du sie uns erzählt hast, kann es garantiert nicht gewesen sein.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .bualtsbreH niek se tbig nretsO uZ

Ratekrimi Nr. 84

Pudding

Die Palzki-Kids und der Puddingbaum

Autor: Harald Schneider

„Wie bitte? Wir sollen mit euch in einen Park gehen und dort auch noch wandern?“, fragt der neunjährige Paul aufgebracht seine Eltern. „Das melde ich dem Jugendamt. Das ist seelische Grausamkeit. Und körperliche dazu, da muss man bestimmt ganz weit laufen.“

Seine drei Jahre ältere Schwester Melanie deutet auf seinen Bauch. „Du bist halt einfach zu unsportlich, kleiner Bruder. Versuchs mal mit einem bisschen Bewegung. Ich jedenfalls freue mich auf den Park.“

Reiner Palzki, der Vater der beiden, grinst. „Siehst du Paul, alles halb so schlimm. Melanie war schon einmal mit der Schule in dem Park. Dort ist es wunderschön.“

Vor allem die vielen ungewöhnlichen Pflanzen sind echt faszinierend“, schwärmt Melanie. „Dort gibt es Pflanzen und Bäume aus der ganzen Welt zu sehen.“

Paul verzieht sein Gesicht, findet sich aber schließlich  doch mit der Situation ab. Eine Stunde später hat die Familie Palzki den Park erreicht.

„Wow, sind das aber große beeindruckende Bäume“, staunt Paul.

„Mammutbäume“, erklärt Melanie. „Die wachsen meist in Amerika. Dort sind sie noch viel größer als hier.“

Paul wundert sich. „Ich dachte, Mammuts sind längst ausgestorben?“

Melanie greift sich mit der Hand an die Stirn. „Die Tiere sind ausgestorben, doch nicht die Bäume“, stöhnt sie.

Kurze Zeit später kommen sie an ein riesiges Beet, in dem kleine Pflänzchen wachsen. „Das ist die Baumschule“, erklärt Melanie.

„Alles was ihr hier seht, sind kleine Bäume, die später teilweise riesengroß werden. Da hinten, das sind Birken. Das habe ich mir bei unserem Schulausflug gemerkt. Und das hier, direkt vor uns, das sind Puddingbäume. Und zwar braune, weil aus denen Schokopudding gemacht wird. Diese Bäume wachsen normalerweise nur in Indien.“

Paul ist fasziniert. „Gibt es hier auch Keksbäume?“

Melanie lacht. „Es gibt keine Keksbäume, mein kleiner Bruder. Kekse werden doch in einer Fabrik hergestellt.“

Nun mischt sich ihr Vater ein. „Melanie, an einer Stelle hast du uns heute eine richtig tolle Lügengeschichte erzählt.“

Frage: Was meint der Vater von Melanie?

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