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„Ja, hal­lo, da sind Sie ja end­lich”, begrüßt Melanie den Mann, ohne rot zu wer­den. „Sie müs­sen unser Interviewpartner sein.”

Bevor der Mann reagie­ren kann, spricht Melanie wei­ter. „Wie Sie wis­sen, kom­men wir von der Schülerzeitung ‚Lehrerhölle’ und wol­len über die Fleisch- und Wurstproduktion Ihres Unternehmens einen Artikel schrei­ben. In die­sem Raum wer­den die Fleischteile zer­legt, rich­tig? Wie vie­le ver­schie­de­ne Produkte haben Sie?”

Der Mann schaut ziem­lich ver­dat­tert aus der Wäsche. „Äh, ja, rich­tig, dies ist die Zerlegung. Hier wer­den die Fleischstücke por­tio­niert, der Rest geht in die Wurstabteilung. Wir ver­ar­bei­ten jeden Tag fünf Tonnen Fleisch zu 300 ver­schie­de­nen Produkten.” Er unter­bricht sich selbst. „Auf wen war­tet ihr noch mal? Ich bin näm­lich nicht euer Interviewpartner. Mein Name ist Uwe Gebhardt, ich bin Geschäftsführer der Kissel GmbH und ver­ant­wort­lich für die gesam­te Verwaltung und den Vertriebsbereich Einzelhandel.”

Nun ist Paul dran mit einer Lügengeschichte. „Wir haben lei­der den Namen ver­ges­sen. Ein ande­rer Mann hat uns vor­hin rein­ge­las­sen und gesagt, dass wir hier war­ten sol­len. Wir wür­den dann abgeholt.”

Herr Gebhardt über­legt, dann nickt er. „So wird es wohl sein. Ich bin lei­der nur sel­ten hier, da unse­re Zentrale woan­ders ist. Heute gibt es in die­sem Gebäude eine gro­ße Präsentation, sonst wäre ich auch gar nicht hier.”

Melanie reagiert sofort. „Können wir zu der Präsentation dazu­kom­men? Um was geht es dabei?”

Der Mann lächelt geheim­nis­voll. „Das darf ich euch lei­der nicht ver­ra­ten. Auch für die ein­ge­la­de­ne Presse ist es eine Überraschung.” Mit einem Blick auf die Uhr ver­ab­schie­det er sich. „Ich muss lei­der nach oben. Bitte war­tet hier und fasst nichts an.”


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