Die Palzki-Kids und die tiefstehende Sonne
Autor: Harald Schneider
„Bitte lasst mich heute Abend mal ganz in Ruhe“, sagt Reiner Palzki, der Vater von Melanie und Paul. „Ich habe etwas Wichtiges zu erledigen.“
Der neunjährige Paul freut sich: „Du reparierst endlich mein Fahrrad?“
Sein Vater schüttelt den Kopf. Bevor er antworten kann, fällt ihm die zwölfjährige Melanie ins Wort. „Du willst mir bestimmt das neue Handy kaufen, das du mir schon so lange versprochen hast.“
„Nichts habe ich“, wehrt sich ihr Vater energisch.
Nun mischt sich seine Frau Stefanie ein. „Kinder, lasst euren Vater zufrieden. Er hat ein paar Akten aus dem Büro mit nach Hause genommen, die er durcharbeiten muss.“
Die Palzki-Kids bekommen große Augen. „Ungelöste Verbrechen?“, fragen sie gleichzeitig und im Nu sitzen sie neben ihrem Vater.
„Nicht gerade Verbrechen“, klärt er seine Kinder auf. „Nur ein paar kleinere Sachen, die bisher ungelöst geblieben sind.“
„Lass hören, Papa, wir können dir bestimmt helfen“, bettelt Paul und schnappt sich einen Aktenordner, der auf dem Tisch liegt, doch sein Vater zieht ihm diesen schnell wieder aus der Hand.
„Hier geht es um einen simplen Autounfall. Zum Glück gab es keine Verletzten, sondern nur Blechschaden. Aber die Versicherung weigert sich, den Schaden zu bezahlen, weil angeblich an den Aussagen der beteiligten Fahrer etwas nicht stimmt.“
Melanie verschränkt ihre Arme. „Dann lass mal hören. Wann war der Unfall?“
Ihr Vater gibt sich geschlagen und erzählt weitere Details. „Das Ganze ist bereits am ersten Weihnachtstag im letzten Jahr passiert“, erläutert er. „Der Fahrer des vorderen Wagens, er fuhr einen Mercedes, musste gegen 18 Uhr an der Umgehungsstraße wegen eines Stoppschildes anhalten. Der Fahrer eines Audis, der hinter ihm fuhr, knallte in den Kofferraum des Mercedes. Als Entschuldigung führte er an, dass er von der tiefstehenden Sonne geblendet wurde. Die Versicherung meint aber, dass er stattdessen vermutlich während der Fahrt mit seinem Handy telefoniert hat. Aber die Polizeibeamten, die den Unfall aufnahmen, haben im ganzen Auto kein Mobiltelefon gefunden.“
Die Palzki-Kids überlegen. Plötzlich kommt ihnen eine Idee. Sie tuscheln kurz miteinander und sind sich einig: „Der Fall ist gelöst, Papa. Wir wissen, was an diesem Unfall nicht stimmen kann“, rufen sie im Chor.
Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?
Antwort: .leknud tsgnäl rhU 81 mu se tsi nethcanhieW nA