Museum

Die Palzki-Kids und die Ausstellungseröffnung

Autor: Harald Schneider

„Papa, wir wollen unbedingt mit“, fordert Paul erwartungsvoll.

„Ich will auch diese goldenen Kunstwerke sehen“, meldet sich nun seine Schwester zu Wort.

Ihr Vater schüttelt den Kopf. „Zu der Eröffnung sind nur die Leute von der Presse eingeladen.“

„Und warum darfst du hin?“, hakt Melanie nach. Ihr Vater Reiner Palzki erklärt es ihr.

„Diese Ausstellungsstücke sind sehr wertvoll. Doch leider sind noch nicht alle Sicherheitsvitrinen geliefert worden. Daher wurde die Polizei beauftragt, damit nichts gestohlen wird.“

„Dann können wir doch mit aufpassen!“, sagt Paul. „Oder wir sagen einfach, wir kommen von den Kinder-Nachrichten der Tageszeitung.“ Mit dieser genialen Idee haben die Palzki-Kids gewonnen. Sie dürfen ihren Vater begleiten.

„Ihr dürft aber nichts anfassen, verstanden? Außerdem werdet ihr, wie jeder andere, der die Ausstellung betritt, am Eingang gewogen. Wenn wir später wieder gehen, werden wir erneut gewogen. Damit soll sichergestellt werden, dass niemand eines der Kunstwerke stiehlt.“

„Und wenn ich aufs Klo muss?“, fragt Paul.

„Dann musst du erst raus, dich wiegen lassen, auf die Toilette gehen und anschließend wirst du wieder gewogen.“

„Wie umständlich“, meint Melanie. „Was sind das eigentlich für Kunstwerke?“

„Die sind alle aus 24 karätigem Gold und jeweils zwischen zwei und drei Kilogramm schwer. Deshalb sind sie auch so wertvoll.“

Am Nachmittag fahren die Palzki-Kids mit ihrem Vater zu der Ausstellung. Der Trick mit den Kinder-Nachrichten funktioniert problemlos. Sie werden gewogen und dürfen anschließend in die Ausstellung. Einige Journalisten sind auch noch da, manche sind schon wieder gegangen.

Plötzlich hören sie einen Aufschrei: „Hilfe! Jemand hat den goldenen Elefanten gestohlen!“ Sofort wird der Ausgang geschlossen und alle Anwesenden werden gründlich durchsucht. Der Elefant bleibt unauffindbar.

Paul und Melanie schauen sich nun den Ausstellungsraum genauer an. Auf einem Tisch liegen zwei dicke Bücher über irgendwelche nordischen Götter. An einer Garderobe hängen nur noch zwei Mäntel, die den beiden Journalisten gehören, die noch hier sind. Diese Mäntel wurden zuvor allerdings bereits durchsucht.

Neben dem Regal, auf dem der gestohlene Elefant gestanden hatte, finden die beiden auf dem Boden ein paar Zahnstocher.

Schließlich kommt ihr Vater zu ihnen. „Der Dieb ist längst über alle Berge. Ich wüsste nur zu gerne, wie er das geschafft hat.“

Paul und Melanie grinsen ihn an. „Wir wissen längst, wie er das gemacht hat.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: Der Dieb hat die Bücher unter seinem Mantel eingeschmuggelt und dann gegen das Kunstwerk ausgetauscht.