Für schlaue Detektive

Kategorie: Ratekrimi (Seite 1 von 5)

Ratekrimis

Ratekrimi Nr. 78

Deutschlandfahne

Die Palzki-Kids und der Seniorennachmittag

Autor: Harald Schneider

„Oh, nein, nicht schon wieder!“ Die zwölfjährige Melanie Palzki verdreht die Augen.

„Mama, müssen wir da wirklich mit? Dort sitzen doch nur diese alten Leute herum. Die sind bestimmt 30 Jahre und älter. Die uralten Geschichten, die wir da jedes Mal zu hören bekommen, die interessieren mich nicht.“

Ihr neunjähriger Bruder Paul wird hellhörig. „War das dort, wo ich das letzte Mal eine Stinkbombe geworfen habe?“

Seine Mutter verzieht das Gesicht und nickt. „Ich hoffe, dass du dich wenigstens heute einigermaßen benehmen kannst. Dein Auftritt das letzte Mal war wirklich oberpeinlich.“

Paul versteht die Kritik seiner Mutter überhaupt nicht. „Ich habe den alten Leuten doch nur gezeigt, wie man nach dem Trinken von Mineralwasser super laut rülpsen kann.“

„Eben“, antwortet Stefanie Palzki. „Und genau diese alten Leute, wie du sie nennst, haben sich bei der Leitung über dich beschwert.“

Melanie lächelt ihre Mutter an. „Dann lasse uns doch einfach zuhause, Mama. Dann gibt’s auch keine Beschwerden mehr.“

Die Palzki-Kids sind chancenlos. Sie müssen mit ihrer Mutter zu diesem Seniorennachmittag gehen. Einmal im Monat hilft ihre Mutter bei den regelmäßigen Treffen, um die älteren Bürger der Gemeinde mit Kaffee und Kuchen zu versorgen.

Melanie und Paul fallen bei diesem Treffen natürlich sofort auf. „Du bist doch der Lausebengel, der das letzte Mal für reichlich Ärger gesorgt hat“, sagt ein älterer Glatzkopf zu Paul, während er ihn an der Schulter festhält.

„Ganz im Vertrauen, mir haben deine Scherze sehr gut gefallen. In meiner Jugend war ich nämlich genau wie du. Soll ich dir ein paar meiner Streiche erzählen, die ich früher gemacht habe?“

Paul ist sofort Feuer und Flamme und setzt sich neben den Mann. Auch Melanie hört interessiert zu. In der nächsten halben Stunde müssen die Palzki-Kids mehrfach herzlich lachen.

„Kaum zu glauben“, sagt Melanie. „Früher wurde anscheinend genauso viel Blödsinn wie heutzutage gemacht.“

Der alte Mann nickt. „Nur können sich leider viele Senioren nicht mehr an ihren eigenen Blödsinn erinnern oder wollen es nicht und denken, dass die heutige Jugend viel schlimmer ist als zu ihrer Zeit. Aber das stimmt nicht. Selbst mein Opa, der schon lange nicht mehr lebt, hat seinen Eltern früher Streiche gespielt. Übrigens, ich habe sogar noch den Ausweis meines Großvaters.“

Umständlich zieht er ein altes und vergilbtes Dokument aus seiner Tasche. Voller Ehrfurcht betrachten die Palzki-Kids das Dokument. Auf der ersten Seite steht ‚Bundesrepublik Deutschland‘, in der Innenseite klebt ein schwarz-weißes Passbild, auf dem nur undeutlich ein Mann erkennbar ist.

Georg Müller steht dort in einer seltsam verschnörkelten Schrift. Mit viel Mühe können die beiden das Geburtsdatum identifizieren: 05.02.1899.

„Wow, ist das mal alt“, sagt Paul. „Der Ausweis gehört ins Museum.“

Der Mann lacht. „Vielleicht hast du recht.“

Zwei Stunden später sind Paul und Melanie mit ihrer Mutter auf dem Heimweg. „Na, hat es euch gefallen?“, fragt sie ihre Kinder.

„Ich habe viel gelernt“, sagt Paul und lacht. „Nur der alte Mann, der hat uns eine faustdicke Lüge aufgetischt.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .thcin hcon dnalhcstueD kilbupersednuB eid se bag 9981 rhaJ mI

Ratekrimi Nr. 18

Glatzkopf

Die Palzki-Kids und der einsame Mann

Autor: Harald Schneider

„Mit dem Mann ist irgendetwas oberfaul“, flüstert Paul seiner Schwester Melanie zu.

Die Palzki-Kids kauern hinter einem dichten Busch in einem Vorgarten und beobachten ein kleines Siedlerhäuschen. „Papa hat ihn nicht festnehmen können, weil er nicht genügend Beweise hat.“

Mit ernster Miene blickt er zum Haus. „Und wie willst ausgerechnet du an die Beweise kommen?“ Melanie zeigt ihrem Bruder den Vogel.

„Hilf mir lieber beim Beobachten“, sagt Paul genervt. „Der Kerl, der in diesem Haus wohnt, soll angeblich ganz alleine dort wohnen. Er hat Papa bei seiner Vernehmung gesagt, dass er seit Jahren niemanden mehr in sein Haus gelassen hat.“

Melanie rollt mit den Augen. „Und jetzt willst du warten, bis ihn jemand besuchen kommt und das dann Papa verraten.“ Melanie will gerade aufstehen und wieder nach Hause gehen, da geht die Tür des Hauses auf. Blitzschnell machen sie sich so klein wie möglich.

Ein kleiner Mann mit Glatze und großer Sonnenbrille kommt schlurfend heraus. In der Hand hält er eine durchsichtige Abfalltüte. Die Palzki-Kids erschrecken, denn die Mülltonne steht nur zwei Meter von ihrem Versteck entfernt im Vorgarten.

Da es bereits beginnt, dunkel zu werden, werden sie von dem Mann glücklicherweise nicht entdeckt. Dieser steckt die Tüte in die Tonne und geht zurück zu seiner Haustür. Dort raucht er zunächst noch eine Zigarette, bevor er nach einem Hustenanfall im Haus verschwindet.

„He, was machst du?“, fragt Melanie ihren Bruder, als dieser die Mülltonne öffnet.

Paul holt die Mülltüte heraus und leert den Inhalt auf den Boden. „Suchst du Waffen oder Drogen?“, fragt Melanie skeptisch.

„Wer weiß das schon“, antwortet Paul. Mit einem Stock durchwühlt er den Müll des angeblich einsam lebenden Mannes. Gebrauchte Kaffeefilter, leere Zigarettenpäckchen, eine abgebrochene Bürste, an der braune Haare hängen, jede Menge Eierschalen und eine Fernbedienung, die aus dem letzten Jahrhundert stammen könnte, entdecken sie. Alles riecht ziemlich streng.

„Für was mag die Fernbedienung gewesen sein?“, überlegt Paul laut.

„Ist doch egal“, antwortet Melanie. „Du hast auf jeden Fall recht, mein kleiner Bruder. Der Mann lebt niemals allein in dem Haus.“

Paul, der den Beweis inzwischen selbst entdeckt hat, nickt zustimmend. „Dann gehen wir mal zu Papa und berichten ihm von unserer sensationellen Entdeckung. Dass der auch immer uns dazu braucht, um die Gauner zu überführen.“

Frage: Welchen Beweis haben die Palzki-Kids entdeckt?

Antwort: .nemmats mhi nov thcin neraaH ned tim etsrüB eid nnak rehaD .eztalG enie tah nnaM reD

Ratekrimi Nr. 83

Sonnenuntergang 2

Die Palzki-Kids und die Sommersonne

Autor: Harald Schneider

„Zum Glück wird es bald wieder wärmer“, sagt Stefanie Palzki, die Mutter der Palzki-Kids.

„Davon merkt man im Moment aber noch nichts“, erwidert die zwölfjährige Melanie mürrisch. „Auf dem Weg zur Schule ist es morgens mit dem Fahrrad immer noch saukalt.“

Ihr neunjähriger Bruder Paul stimmt ihr zu. „Unter 15 Grad Celsius müsste die Schule ausfallen“, meint er. „Kältefrei“, ergänzt er.

Seine Schwester lacht. „Und wenn es wärmer als 15 Grad ist, gibt es Hitzefrei.“

„Genau“, sagt Paul. „Wir Schüler sollten bei solch einem Wetter alle demonstrieren.“

Seine Mutter lacht. „Keine Chance, Paul. Schule muss sein. Denn wenn du nicht in die Schule gehen würdest, könntest du bis heute noch nicht lesen.“

Paul zuckt mit den Schultern. „Ich höre sowieso viel lieber Hörbücher, da braucht man nicht lesen zu können und durch Zuhören kann man auch viel lernen. Außerdem habe ich vorhin in den Kalender geschaut. Die Sonne ist schon ein gutes Stück näher an die Erde rangekommen. Es dauert zwar noch ein paar Wochen, bis sie ihren erdnächsten Punkt erreicht hat, aber dann kann man wieder ins Freibad.“

„Woher weißt du das so genau, Paul?“, fragt seine Mutter erstaunt.

„Haben wir in der Schule gelernt. Im Dezember ist die Sonne doppelt so weit von der Erde entfernt als im Juni. Darum ist es im Winter so kalt und im Sommer so heiß.“

„Das ist mir doch egal“, sagt Melanie. „Hauptsache, ich muss nicht mehr frieren.“

„Du kannst dich auch einfach wärmer anziehen“, empfiehlt ihre Mutter. „Warum ziehst du beim Fahrradfahren deine Handschuhe nicht an?“

„Weil ich mit den blöden Dingern mein Smartphone nicht bedienen kann“, lautet die Antwort ihrer Tochter.

„Du benutzt dein Telefon während du radelst? Das ist doch viel zu gefährlich.“

Melanie schüttelt den Kopf. „Macht doch jeder, sogar die Autofahrer, obwohl das auch verboten ist.“

Sie schaut ihrem Bruder fest in die Augen. „Mir ist gerade eben aufgefallen, dass du in der Schule mal wieder nicht richtig aufgepasst hast, sonst hättest du uns nicht solch einen Käse erzählt.“

Frage: Was ist Melanie aufgefallen?

Antwort: .edrE red gnugieN red tim nrednos ,nut uz sthcin ennoS red gnunreftnE red tim nebah netiezserhaJ eiD

Ratekrimi Nr. 31

Blauer Mini

Die Palzki-Kids und der dunkelblaue Mini

Autor: Harald Schneider

„Papa hätte uns ruhig mit dem Auto zum Kiosk fahren können“, sagt Paul mürrisch zu seiner Schwester Melanie und klimpert dabei mit seinem Taschengeld, das er in der Hand hält.

Melanie lacht über die Idee ihres Bruders. „Am besten mit einem Streifenwagen und eingeschaltetem Martinshorn und Blaulicht.“

Ihr Bruder nickt. „Dann müssten wir wenigstens nicht so weit laufen.“

Kurz darauf wollen sie gerade die Straße überqueren, als von links ein dunkelblauer Mini angefahren kommt und direkt neben den Palzki-Kids auf der Straße anhält. In dem kleinen Auto sitzt nur eine Frau. Sie kurbelt die Scheibe neben ihrem Sitz herunter.

„Hallo, ihr beiden. Könnt ihr mir sagen, wie ich zur Sparkasse komme?“ In der Hand hält sie einen Stadtplan.

Melanie lächelt. „Das ist nicht mehr sehr weit“, sagt sie zu der Frau, die auf dem rechten Vordersitz ihres Minis sitzt. „Das kann ich Ihnen ohne Plan erklären.“ Gemeinsam mit Paul erklärt sie der Fahrerin den Weg zur Sparkasse. Bevor die Frau weiterfährt, bedankt sie sich höflich bei den beiden.

Die Palzki-Kids schauen dem Mini nach. „Der Wagen der Frau hat ein ausländisches Kennzeichen“, stellt Paul fest und zuckt mit den Schultern. Kurz darauf betreten die beiden den Kiosk und kaufen sich jede Menge Süßigkeiten von ihrem Taschengeld.

Eine Stunde später, Paul und Melanie sind längst wieder daheim, kommt ihr Vater von der Arbeit nach Hause. „Was ist denn heute mit euch los?“, fragt er während des Abendessens, als er die vollen Teller seiner Kinder sieht.

Seine Frau verzieht das Gesicht. „Die beiden waren mal wieder am Kiosk, obwohl sie genau wussten, was für ein leckeres Abendessen es heute gibt.“

„Lecker?“, platzt Paul heraus. Er bemerkt sofort seinen Fehler und verbessert sich. „Natürlich ist dein Essen lecker, Mama. Die Schokolade vom Kiosk war es aber auch.“

Um von dem Thema abzulenken, wendet sich Melanie an ihren Vater: „Wie war es bei dir heute im Büro, Papa? Konntest du viele Gauner fangen?“

Reiner Palzki winkt ab. „Heute ist uns eine Trickbetrügerin durch die Lappen gegangen. Sie soll einen dunkelblauen Mini gefahren haben, wahrscheinlich war es eine Ausländerin.“

Paul und Melanie reagieren sofort. „Wir können dir die Frau genau beschreiben und wir wissen sogar, aus welchem Land sie kommt.“

Frage: Was ist Paul und Melanie aufgefallen?

Antwort: .tmmok dnalrI redo dnalgnE sua negaW red ssad ,hcilniehcsrhaw se tsi rehaD .etieS nethcer red fua hcis dnafeb snegaW sed darkneL saD

Ratekrimi Nr. 69

Motorrad

Die Palzki-Kids und der kriminelle Motorradfahrer

Autor: Harald Schneider

Foto: Motorbiketireshop: https://motorbiketireshop.com/motorbike-tire-reviews

„Euer Vater ist wirklich ein Kriminalpolizist?“, fragt der neugierige Kevin die beiden Palzki-Kids.

Paul und Melanie machen mit ihren Eltern Urlaub auf einem Bauernhof bei Kempten im Allgäu. Der neunjährige Paul und seine drei Jahre ältere Schwester Melanie finden es toll, dass es auf dem Hof so viele verschiedene Tiere zu bestaunen gibt.

Sogar beim Kühe melken durften sie schon helfen. Ein anderes Mal durften sie die Eier, die die Hühner frisch gelegt hatten, einsammeln. Die Besitzer des Bauernhofes, Herr und Frau Winterkorn, nehmen sich viel Zeit, um der ganzen Familie Palzki alles zu erklären.

Nur mit dem Sohn Kevin Winterkorn haben sie so ihre Probleme. Ständig schleicht er hinter ihnen her und versucht, sie mit allerhand Streichen zu erschrecken. Und wenn er das ausnahmsweise mal nicht tut, dann erzählt er haarsträubende Geschichten, die er angeblich selbst erlebt hat.

„Ja, unser Vater ist der beste Kriminalpolizist in der ganzen Pfalz“, antwortet Paul stolz. Seine Schwester ergänzt: „Manchmal müssen wir ihm aber helfen, damit er seine kniffligen Fälle lösen kann.“

„Langweilig“, antwortet Kevin. „Ich habe mal ganz nebenbei geholfen, einen richtigen Bankräuber festzunehmen.“

„Du?“, fragen die Palzki-Kids erstaunt zurück, „nie im Leben!“

„Stimmt aber.“ Kevin lässt nicht locker. „Das ging alles ganz schnell. Ich saß im letzten Sommer am Brunnen vor dem Rathaus und hatte gerade ein Schokoladeneis in der Hand. Auf einmal kam dort auf der schmalen Straße ein Motorradfahrer angebraust, obwohl es eine Tempo-30-Zone ist.

Der fuhr so schnell, dass ich ihn nur für eine Sekunde von vorne sehen konnte, da war er schon wieder weg. Doch das hat gereicht, um mir das Nummernschild zu merken. Ein paar Minuten später kamen dann Polizeiautos mit Martinshorn und suchten vergeblich das Motorrad und den Fahrer.

Anschließend sind die Polizisten dann zu allen Leuten gegangen, die sich vor dem Rathaus aufgehalten haben. Da habe ich erfahren, dass der Fahrer des Motorrads die Sparkasse überfallen hat. Und ich kann euch sagen, die Polizisten haben schön gestaunt, als ich ihnen das Nummernschild genannt habe.“

Paul und Melanie schütteln den Kopf. „Das war wieder einmal eine deiner Lügengeschichten, Kevin Winterkorn! Deine Erzählung glaubst du doch selbst nicht.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .redlihcsnremmuN eniek enrov nebah redärrotoM

Zurück zur Übersicht der Ratekrimis

Ratekrimi Nr. 95

Lichtleiter

Die Palzki-Kids und die unmögliche Erfindung

Autor: Harald Schneider

„Warum muss ausgerechnet ich so einen blöden Lehrer haben?“ Die 13-jährige Melanie stampft wütend mit dem Fuß auf.

Ihr neunjähriger Bruder Paul antwortet: „Sei froh, dass du bloß einen blöden Lehrer hast. Meine Lehrer sind alle so. Die geben uns ständig Berge von Hausaufgaben auf. Total unnötig, sage ich dir.“

Seine Schwester lässt sich davon nicht beruhigen. „Hausausgaben sind ja nicht einmal das Schlimmste“, stöhnt sie. „Aber jetzt verlangt Herr Oberhammer sogar Unmögliches von uns.“

Paul sieht seine Schwester mit großen Augen fragend an. „Unmögliches? Das kann doch gar nicht sein. Soviel ich weiß, darf er so etwas überhaupt nicht tun.“

„Tut er aber dennoch“, antwortete Melanie trotzig. „Dabei will er nur mit seinem angeblichen Wissen prahlen. Und wir Schüler sind wie immer die Leidtragenden.“

Paul ist inzwischen zum Platzen neugierig geworden. „Jetzt erzähl doch endlich einmal, um was es eigentlich geht. Vielleicht kann ich dir helfen?“

„Du?“, fragt Melanie überrascht. „Wie soll mein kleiner Bruder mir bei solchen Aufgaben helfen können?“ Sie überlegt kurz.

„Meinetwegen, probieren wir es zusammen. Herr Oberhammer hat uns von zwei neuartige Erfindungen erzählt und wir sollen herausfinden, welche von beiden gelogen und welche wahr ist.“

„Das ist doch einfach“, sagt Paul und grinst. Melanie beginnt zu berichten.

„Herr Oberhammer behauptet, dass in neuen Autos Sensoren eingebaut sind, die nach einem Unfall automatisch die Feuerwehr und einen Notarzt anrufen können. Stell dir das mal vor! Das Auto ruft von alleine die 112 an. Das kann doch nicht sein, oder?“ Melanie macht eine kurze Pause.

„Die zweite Erfindung soll ein Lichtspeicher sein. Ähnlich wie eine Batterie, die Strom speichert, soll dieses Ding Licht speichern können. Es handelt sich um einen Kasten, etwa so groß wie ein Schuhkarton, der innen komplett schwarz ist.

In den offenen Kasten lässt man für ein paar Sekunden die Sonne oder eine Lampe reinscheinen, dann muss man ihn schnell verschließen und das Licht sozusagen einsperren. Wenn man den Kasten später im Dunkeln öffnet, hat man eine Minute lang helles Licht, heller wie bei einer Taschenlampe.

Wenn man den Lichtspeicher nur ganz wenig öffnet, soll das Licht über eine Stunde lang scheinen.“

Paul überlegt nicht lange. „Du Melanie, ich weiß ganz genau, welche der beiden Erfindungen niemals funktionieren kann.“

Frage: Welche Erfindung meint Paul?

Antwort: .thcin se tbig rehciepsthciL neD

Ratekrimi Nr. 23

Schulbuch

Die Palzki-Kids und das Mathebuch

Autor: Harald Schneider

Mein kleiner Bruder Paul ist ganz schön clever, denkt Melanie, während sie über ihren Hausaufgaben brütet. Dauernd spielt er seinen Lehrern Streiche. Und höchstens ein- oder zweimal im Monat wird er dabei erwischt. Dann muss Papa in die Schule kommen und Mama sagt jedes Mal: Genau wie bei dir früher, Reiner. Da mussten deine Eltern auch immer in die Schule kommen.

Und ich, denkt Melanie weiter, muss bei dem schönen Wetter in meinem Zimmer sitzen und brav drei Seiten Aufgaben in meinem Mathebuch lösen. Zornig schnappt sie ihr Mathebuch und pfeffert es in eine Ecke. Nein, so geht es nicht weiter.

Sie fasst einen Plan, steht auf und geht nach unten ins Wohnzimmer. „Ich gehe zu meiner Freundin“, sagt Melanie zu ihrer Mutter, die gerade in einem Gespräch mit Paul vertieft ist.

„Bist du mit deinen Hausaufgaben schon fertig?“, fragt sie erstaunt. „Als du von der Schule kamst, hast du gesagt, dass du heute unheimlich viel auf hast und dazu sicher den ganzen Mittag brauchst.“

Ohne rot zu werden, erwidert Melanie: „Ach, das war doch total übertrieben, du kennst mich doch. Außerdem fehlt im Mathebuch die Seite 18, deshalb konnte ich nur die Aufgaben auf den Seiten 16 und 17 lösen. Da muss wohl ein Fehler in der Druckerei passiert sein.“

Melanies Mutter riecht Lunte. „Das kommt mir aber ziemlich komisch vor. Bist du dir da sicher?“

Melanies eifriges Nicken genügt ihr nicht. „Bring mir doch mal dein Mathebuch ins Wohnzimmer, das will ich mit eigenen Augen sehen.“

„Ach, Mama“, entgegnet sie abwehrend. „Ich habe bereits alles für morgen gerichtet und in den Rucksack gepackt. Vielleicht fehlt die Seite ja in allen Mathebüchern. Ich werde das morgen früh gleich meinem Mathelehrer sagen, versprochen.“

Fast hätte ihre Mutter es geglaubt, doch ausgerechnet ihr jüngerer Bruder Paul platzt in diesem Moment dazwischen. „Mama, glaube ihr kein Wort, sie hat dich nämlich angelogen.“

Während Melanie einen roten Kopf bekommt, streckt ihr Paul die Zunge raus. „Das ist die Retourkutsche für gestern, weil du Papa verraten hast, wer das ganze Fahrradöl in der Garage vertropft hat.“

Frage: Was ist Paul aufgefallen?

Antwort: .tsi etieskcüR eid se ad ,nies nednahrov osnebe 81 etieS eid ssum ,tsi nednahrov hcuB mi 71 etieS eid nneW

Ratekrimi Nr. 65

Schultafel

Die Palzki-Kids und das alte Zeugnis

Autor: Harald Schneider

Bei den Palzki-Kids gibt es zuhause Stress.

„Das soll dein Zeugnis sein?“, ruft der Vater von Paul verzweifelt aus. „Wie in alles in der Welt kommt es, dass du dieses Mal so schlechte Noten hast?“

Paul zieht eine Schnute. „In der Schule ist es mir halt zu langweilig“, erklärt er. „Ich bin nämlich hochbegabt.“

„Soso“, sagt seine Mutter. „Die einzige Hochbegabung, die du hast, sind Schülerstreiche und allerhand unmögliche Ideen. Wie soll das mit dir nur enden?“

Stefanie Palzki sieht, dass ihre Tochter Melanie lächelt, als ihr Bruder angemotzt wird. „Dein Zeugnis ist auch nicht viel besser, Melanie.“

Das Lächeln endet abrupt. Reiner Palzki setzt sich auf die Couch und schüttelt den Kopf. „Ich denke, ich werde für euch Nachhilfe organisieren müssen. Und zwar für die kompletten Sommerferien.“

„Das ist gemein“, rufen Paul und Melanie gemeinsam. „Das melden wir dem Jugendamt. Wir lassen euch entmündigen.“

Ihre Eltern sprechen nun ein Machtwort. „Im nächsten Schuljahr müsst ihr unbedingt besser werden, sonst machen wir mit dem Nachhilfeunterricht ernst. Wir waren früher in der Schule viel besser als ihr“, sagt Reiner Palzki.

„Dann zeig uns doch mal deine Zeugnisse“, fordert ihn Melanie auf. Ihr Vater erschrickt, da er in Wirklichkeit auch keine allzu guten Zeugnisse mit nach Hause gebracht hatte. „Die sind schon vor vielen Jahren bei einem Umzug verloren gegangen“, lügt er.

Seine Frau grinst. „Dafür sind meine Zeugnisse noch da. Einen kleinen Moment, ich hole sie schnell.“

Kurz darauf kehrt sie mit einem kleinen Ordner zurück. Aus einer Schutzhülle zieht sie ein Heft hervor. „In der Grundschule hatten wir damals ein Zeugnisheft, in dem alle Noten der ersten Jahre eingetragen wurden. Schaut es euch ruhig an.“

Paul und Melanie blättern durch das Heft und sind von den guten Noten ihrer Mutter überrascht. „Du hattest ja in Betragen und Mitarbeit immer die beste Note“, staunt Paul.

„Und du dafür die schlechtesten“, ärgert ihn Melanie. Auf einmal stutzen die beiden wegen eines ihnen unbekannten Schulfachs.

„Mama, was ist ‚Leibeserziehung‘? Von solch einem Schulfach haben wir ja noch nie gehört.“

Jetzt lachen ihre Eltern. „Na, dann ratet mal, was das sein könnte.“

Frage: Weißt du, wie man das Schulfach Leibeserziehung heutzutage nennt?

Antwort: .tropS

Ratekrimi Nr. 57

Kleingeld

Die Palzki-Kids und die Geldwäscherin

Autor: Harald Schneider

„Die ist komplett verrückt!“, sagt der neunjährige Paul Palzki zu seiner Schwester.

„Bloß weil sie etwas seltsam aussieht, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht mehr alle Tassen im Schrank hat“, wehrt sich Melanie.

„Doch“, behauptet Paul und stampft mit dem Fuß auf. „Wer im Winter mit Sandalen und ohne Socken rumläuft und in seiner Wohnung Geld wäscht, der muss doch verrückt sein.“

Ihr Vater Reiner Palzki liegt auf der Couch und hat den Streit seiner Kinder mitbekommen. Doch jetzt wird er hellhörig, da Paul von Geldwäsche sprach. Geldwäsche ist nämlich etwas Kriminelles, weil damit Gauner die Herkunft von illegal verdientem Geld verschleiern.

„Was hast du da eben gesagt, Paul?“

Dieser sieht seinen Vater fragend an. „Kornelia läuft im Winter immer mit Sandalen und ohne Socken herum „, wiederholt er.

„Nein, du hast noch etwas anderes gesagt. Und wieso redet ihr die Frau mit Vornamen an?“

Melanie antwortet für ihren Bruder. „Die Kornelia ist eine ganz alte Frau, bestimmt schon 40 Jahre alt. Sie wohnt neben dem Spielplatz, auf dem sich Paul immer herumtreibt. Ab und zu besuchen wir sie. Von Kornelia kennen wir nur den Vornamen.“

Reiner Palzki ist immer noch nicht viel schlauer. „Und was ist mit der Geldwäsche?“, fragt er nach.

Paul lacht. „Das tut sie jede Woche und noch viel mehr so verrückte Sachen.“ Dabei macht er mit der Hand eine Scheibenwischerbewegung vor dem Gesicht.

„Sofort zeigt ihr mir, wo diese Kornelia wohnt!“, befiehlt ihr Vater.

Eine Viertelstunde später klingeln sie bei Kornelia. „Hallo Melanie und Paul, wen habt ihr denn heute mitgebracht?“

Reiner Palzki stellt sich vor. Er sieht, dass Kornelia wirklich ziemlich seltsam angezogen ist. In ihrer Wohnung sieht es aus wie in einem Chemielabor.

„Sie haben meinen Kindern gesagt, dass Sie Geld waschen?“

„Aber sicher doch“, sagt sie und zeigt auf eine Metallwanne, in der ein großes Thermometer hängt.

„Zuerst erhitze ich fünf Liter Wasser auf mindestens 200 Grad Celsius, dann werfe ich das Kleingeld, das sich im Laufe der Woche beim Einkaufen in meinem Geldbeutel angesammelt hat, in die Wanne. Nach dem heißen Bad sehen die Münzen fast wieder wie neu aus.“

Reiner Palzki lacht und entschuldigt sich für das Missverständnis. Als die drei Palzkis auf dem Heimweg sind, meint ihr Vater: „Ihr habt recht, diese Frau ist schon sehr eigenartig.“

Melanie und Paul wirken nachdenklich. „Kornelia ist nicht nur eigenartig, sie hat dich auch knallhart angelogen.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .suisleC darG 001 ba negnugnideblamroN retnu tfpmadrev ressaW

Ratekrimi Nr. 98

Weinberg

Die Palzki-Kids und die Weinbergführung

Autor: Harald Schneider

„Oh, was ist das wieder für eine blöde Idee!“, stöhnt der neunjährige Paul Palzki und sagt zu seiner drei Jahre älteren Schwester Melanie:

„Manchmal habe ich echt den Eindruck, Erwachsene überlegen sich den ganzen Tag nur Dinge, mit denen sie ihre Kinder ärgern können. Und wenn wir uns dann dagegen wehren, heißt es immer, wir wären undankbar und faul. Dabei stimmt das überhaupt nicht.“

Melanie stimmt ihrem Bruder zwar nickend zu, doch gleichzeitig versucht auch sie, ihn zu ärgern. „Wobei das mit dem ‚faul‘ bei dir schon zutrifft. Ein bisschen mehr Bewegung könnte dir nicht schaden.“

Paul ist total wütend. „Aber doch nicht mit einer stundenlangen Wanderung durch die Weinberge. Ich will später mal in einem Büro arbeiten, dann kann ich stundenlang mit dem Computer spielen.“

„Hast du eine Ahnung von der Arbeitswelt“, sagt Melanie, seufzt und ergänzt: „Ich finde eine Führung durch die Weinberge ausgesprochen interessant. Da können wir bestimmt jede Menge Trauben naschen.“

„Die kann man in jedem Supermarkt kaufen, da muss man nicht erst anstrengende Wanderungen unternehmen.“

Am nächsten Sonntag nimmt Familie Palzki mit anderen Familien an einer Führung durch die Weinberge an der Deutschen Weinstraße statt.

„Aus diesen Trauben wird unser Riesling gemacht“, erklärt der Führer, der auch gleichzeitig der Besitzer der Weinberge ist.

„Die Trauben werden aber nicht mehr wie früher mit der Hand gelesen, sondern mit der Maschine. Mit dem Vollernter fahren wir die Rebzeilen ab und die Trauben werden vollautomatisch geerntet. Das ist viel billiger und nicht so arbeitsintensiv.“

Nach einer Weile kommen sie zu einem Gebiet, in dem nur blaue Trauben hängen. „Hier kommt unser bekannter Blauwein her, denn an der Weinstraße gibt es ansonsten nur Weißwein und Rotwein. Unser Weingut ist das einzige, das Blauwein herstellt.“

Melanie und Paul dürfen auch ein paar der Trauben pflücken und probieren.

„Super, die sind schön saftig und süß“, schwärmt Melanie. „Nur die Kerne stören ein bisschen.“

Der Führer lacht. „Das kann man bei Weintrauben leider nicht verhindern. Wenn du lieber kernlose Trauben essen möchtest, musst du dir im Supermarkt Tafeltrauben kaufen. Daraus kann man jedoch keinen guten Wein machen.“

Auf dem Heimweg fragen die Eltern die beiden, wie ihnen die Wanderung und die Führung gefallen haben.

„Das war schon ganz in Ordnung“, antworten Paul und Melanie. „Nur einmal hat der Weingutbesitzer uns angeschwindelt. Habt ihr das nicht bemerkt?“

Frage: Was meinen die Palzki-Kids?

Antwort: .tlletsegreh niewualB niek driw nebuarT neualb suA

« Ältere Beiträge