Die Palzki-Kids und die Weinbergführung
Autor: Harald Schneider
„Oh, was ist das wieder für eine blöde Idee!“, stöhnt der neunjährige Paul Palzki und sagt zu seiner drei Jahre älteren Schwester Melanie:
„Manchmal habe ich echt den Eindruck, Erwachsene überlegen sich den ganzen Tag nur Dinge, mit denen sie ihre Kinder ärgern können. Und wenn wir uns dann dagegen wehren, heißt es immer, wir wären undankbar und faul. Dabei stimmt das überhaupt nicht.“
Melanie stimmt ihrem Bruder zwar nickend zu, doch gleichzeitig versucht auch sie, ihn zu ärgern. „Wobei das mit dem ‚faul‘ bei dir schon zutrifft. Ein bisschen mehr Bewegung könnte dir nicht schaden.“
Paul ist total wütend. „Aber doch nicht mit einer stundenlangen Wanderung durch die Weinberge. Ich will später mal in einem Büro arbeiten, dann kann ich stundenlang mit dem Computer spielen.“
„Hast du eine Ahnung von der Arbeitswelt“, sagt Melanie, seufzt und ergänzt: „Ich finde eine Führung durch die Weinberge ausgesprochen interessant. Da können wir bestimmt jede Menge Trauben naschen.“
„Die kann man in jedem Supermarkt kaufen, da muss man nicht erst anstrengende Wanderungen unternehmen.“
Am nächsten Sonntag nimmt Familie Palzki mit anderen Familien an einer Führung durch die Weinberge an der Deutschen Weinstraße statt.
„Aus diesen Trauben wird unser Riesling gemacht“, erklärt der Führer, der auch gleichzeitig der Besitzer der Weinberge ist.
„Die Trauben werden aber nicht mehr wie früher mit der Hand gelesen, sondern mit der Maschine. Mit dem Vollernter fahren wir die Rebzeilen ab und die Trauben werden vollautomatisch geerntet. Das ist viel billiger und nicht so arbeitsintensiv.“
Nach einer Weile kommen sie zu einem Gebiet, in dem nur blaue Trauben hängen. „Hier kommt unser bekannter Blauwein her, denn an der Weinstraße gibt es ansonsten nur Weißwein und Rotwein. Unser Weingut ist das einzige, das Blauwein herstellt.“
Melanie und Paul dürfen auch ein paar der Trauben pflücken und probieren.
„Super, die sind schön saftig und süß“, schwärmt Melanie. „Nur die Kerne stören ein bisschen.“
Der Führer lacht. „Das kann man bei Weintrauben leider nicht verhindern. Wenn du lieber kernlose Trauben essen möchtest, musst du dir im Supermarkt Tafeltrauben kaufen. Daraus kann man jedoch keinen guten Wein machen.“
Auf dem Heimweg fragen die Eltern die beiden, wie ihnen die Wanderung und die Führung gefallen haben.
„Das war schon ganz in Ordnung“, antworten Paul und Melanie. „Nur einmal hat der Weingutbesitzer uns angeschwindelt. Habt ihr das nicht bemerkt?“
Frage: Was meinen die Palzki-Kids?
Antwort: .tlletsegreh niewualB niek driw nebuarT neualb suA