Einigermaßen fried­lich geht ihr nach links. Das Dorf wirkt wie aus­ge­stor­ben. Nur sel­ten braust ein Auto durch die Straße.

„Glaubst du, dass hier auch Menschen leben?“, fragt Paul nach einer Weile sei­ne Schwester.

„Was denn sonst, viel­leicht Vampire?“, ent­geg­net sie.

„Ich mei­ne doch nur, weil hier nie­mand ist.“

Melanie zeigt auf die Häuser. „Meinst du, die ste­hen alle leer? Vielleicht läuft gera­de was Wichtiges im Fernsehen oder das gan­ze Dorf berei­tet das Traktorenrennen vor. Was weiß ich.“

Ihr braucht nicht lan­ge, um durch ganz Neuhemsbach zu lau­fen. Ab und zu kom­men euch sogar ein paar Erwachsene ent­ge­gen, die euch neu­gie­rig mustern.

„Nicht mal ein McDonald“, meint Paul ent­täuscht. „Wenn Papa da wäre, wür­de der mit uns nach Kaiserslautern zu einer Imbissbude fahren.“

„Aber nur, wenn Mama nichts mit­be­kommt“, sagt Melanie lachend. „Komm, wir gehen wie­der zurück. Abenteuer gibt es in die­sem Dorf bestimmt nicht zu erle­ben. Hier ist es viel zu friedlich.“

Ihr seid noch etwa 50 Meter von Tante Sandras Haus ent­fernt, da hört ihr einen lau­ten Knall. Verwundert schaut ihr euch gegen­sei­tig an.

„Das kam von da hin­ten“, meint Melanie und zeigt am Haus der Tante vor­bei in Richtung Ortsende. „Komm, wir schau­en mal, was da los ist.“

Notiere dir dafür einen Mutpunkt.

Ihr habt gera­de das letz­te Haus erreicht und seht dahin­ter ein Wochenendgrundstück mit zwei Teichen und einem Blockhaus, als Tante Sandra von hin­ten ruft.

„Paul, Melanie! Was ist da los? Wart ihr das mit dem Knall?“

Sie kommt zu euch gelau­fen. „Sagt schon, habt ihr etwas angestellt?“

„Wir doch nicht“, sagt Paul wahr­heits­ge­mäß. „Das kam von da vorn und wir woll­ten gera­de nachschauen.“

Eure Tante schüt­telt den Kopf. „Das lasst ihr bes­ser blei­ben. Nicht dass euch etwas pas­siert. Ich weiß ja nur zu gut, dass ihr dau­ernd in die gefähr­lichs­ten Abenteuer stolpert.“

Paul ant­wor­tet auf­ge­bracht. „Da kön­nen wir doch nichts dazu. Das ist jedes Mal rei­ner Zufall.“

„Wie auch immer“, sagt Tante Sandra. „Kommt mit nach Hause.“

Da kann man nichts machen, ihr müsst zurück. Ihr bei­de ver­ein­bart, dass ihr gleich mor­gen früh zu dem Teichgrundstück gehen werdet.


Weiter mit Abschnitt 14.