Cover Die wilden Vier und der Schatz im Rathauskeller

Die große Feier

Autor: Harald Schneider

Eine Woche nach ihrem bestandenen Abenteuer trafen sich die wilden Vier zusammen mit Kommissar Greulich und Daniel bei Jutta und Sven zum Kaffee.

Sven war guter Laune, er begrüßte sogar Elvis überschwänglich. Da er inzwischen ein anderes Rasierwasser benutzte, blieb ihm diesmal eine Gesichtswäsche durch den Dalmatiner erspart.

Auch Jutta war guter Dinge. Man merkte ihr deutlich die Erleichterung an, dass die Schatzsuche vorbei war.

Kommissar Greulich erzählte gerade von seinem Kollegen, dessen Sohn die wilden Vier kurzzeitig gefangen genommen hatten.

„So böse habe ich ihn noch nie erlebt. Seinen Sohn hat er ganz schön in die Mangel genommen, weil er Jugendliche mit einer Waffe bedroht hat. Obwohl es, wie wir später herausgefunden haben, nur eine Schreckschusspistole war. Karl wartet jetzt auf sein Gerichtsverfahren, dann werden wir weitersehen.“

„Da habt ihr wirklich ein spannendes und vor allem gefährliches Abenteuer erlebt“, fügte Jutta hinzu. „Das hätte auch anders ausgehen können. Warum habt ihr Sven und mich nicht eingeweiht?“

Die vier Freunde sahen einander kurz an, dann erklärte Marc: „Die wilden Vier sind es gewohnt, ihre Abenteuer alleine zu bestehen. Außerdem hatten wir Elvis dabei. Gegen den kommt keiner an!“

„Wuff“, bestätigte der Dalmatiner, als er seinen Namen hörte.

„Jutta, verrätst du uns, ob in der Blechdose wirklich Aktien drin waren? Bist du jetzt reich?“, wollte Sandra wissen.

„Na ja, das ist so eine Sache“, antwortete ihre Gastgeberin. „Ihr habt es schon richtig erkannt, es sind ziemlich viele Aktien gewesen. Leider gibt es die meisten Firmen nicht mehr und die Aktien der anderen sind fast nichts mehr wert. Sie haben nur noch einen reinen Sammlerwert. Für einen Urlaub wird’s reichen, aber für mehr nicht.“

„Oh“, riefen die Jugendlichen im Chor. „Das tut uns aber leid.“

„So schlimm ist es nicht“, fügte Sven hinzu. „Es sind auch ein paar Grundbuchauszüge dabei gewesen. Juttas Eltern sind quasi über Nacht Großgrundbesitzer geworden. Sie haben im Allgäu, südlich von Kempten, ein paar schöne Grundstücke geerbt. Diese wollen sie jetzt Jutta überschreiben.“

„Wir wissen noch nicht, was wir damit machen“, übernahm Jutta wieder das Wort. „Entweder ziehen wir selbst dorthin oder wir verkaufen die Grundstücke und kaufen dafür in Ludwigshafen ein kleines Haus. Wie auch immer, wir müssen uns mit der Entscheidung nicht beeilen.“

Sven sah in die Runde und grinste. „Etwas anderes ist nämlich im Moment viel wichtiger: Wir wollen euch heute verkünden, dass wir bald heiraten werden. Und ihr seid hiermit alle eingeladen.“ Er nahm Jutta in den Arm und lächelte glücklich über beide Wangen.

„Herzlichen Glückwunsch, ihr beiden“, sagte Kommissar Greulich. „Dann hat also alles eine glückliche Wendung genommen. Ich kann euch trotzdem nur warnen“, er schaute die wilden Vier der Reihe nach ernst an. „Begebt euch in Zukunft nicht mehr in solche Gefahren. Das hätte böse enden können.“

„Aber Herr Kommissar. Wir können doch gar nichts dafür, dass wir ständig in neue Abenteuer stürzen“, widersprach Kevin. „Wir ziehen sie irgendwie magisch an. Aber Sie haben Recht, wir sollten uns erst ein wenig erholen. Zur Entspannung werden wir uns in den nächsten Tagen zur Abwechslung einen schönen Schülerstreich ausdenken, damit unsere Mitschüler wieder auf ihre Kosten kommen.“

Greulich lächelte. „Treibt es aber nicht zu bunt. Nicht, dass euer Lehrer wegen euch einen Herzinfarkt bekommt.“

Eine zeitlang blödelten die vier Freunde noch herum und versuchten, gemeinsam einen Streich zu entwickeln. Sogar Jutta und Sven überlegten und gaben zwischendurch eigene Erlebnisse aus ihren Schülerzeiten zum Besten.

Schließlich stand der Kommissar auf und verabschiedete sich. „Vielen Dank für die Einladung. Zur Hochzeit komme ich selbstverständlich gern. Ich muss aber nun leider gehen, da ich einen dienstlichen Termin habe. Es ist zwar nichts Besonderes – im Friedrich-Ebert-Park haben sie letzte Nacht zwei Papageien gestohlen -, aber die Leute warten auf mich.“

Ein Papageiendiebstahl? Hatten die wilden Vier richtig gehört? Sie sahen einander stumm an und ihnen war sofort klar, dass sie sich nachher im Clubraum treffen würden.

Ob Daniel im nächsten Fall mitmachen darf, müssen die wilden Vier erst noch diskutieren. Eine weitere Person würden sie gerne auf jeden Fall dabeihaben wollen, und zwar: Dich!

Neue Abenteuer warten auf die ‚wilden Vier‘. Können sie das Geheimnis der gestohlenen Papageien lösen?