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Eine seltsame Entdeckung

Autor: Harald Schneider

Eine Woche später war von Sonnenschein weit und breit nichts mehr zu sehen. Das ganze Wochenende hatte es fast ohne Pause geregnet. Die wilden Vier wollten ursprünglich einen Ausflug zum Heidelberger Schloss machen, um dort die Touristen während der Führungen mit ihren selbst gebastelten Gespensterkostümen zu erschrecken. Wegen des schlechten Wetters mussten sie den Streich aber auf unbestimmte Zeit verschieben. Deshalb verbrachten Sie die meiste Zeit der beiden schulfreien Tage in ihrem Clubraum und schmiedeten Pläne für die kommende Woche.

Marc hatte mal wieder Elvis, den süßen aber auch sehr neugierigen Dalmatiner mitgebracht, den er sich regelmäßig ein- bis zweimal in der Woche von seinem Onkel auslieh.

Kevin sagte noch, dass es höchste Zeit war, um mit Elvis Gassi zu gehen, aber Marc weigerte sich schlichtweg. Ihm war es draußen einfach zu nass und ungemütlich. Als er den Hund bei Onkel Franz abgeholt hatte, sah es aus, als würden sich die Wolken und damit auch der Regen endlich verziehen. Zum Trotz regnete es nun stärker als zuvor.

„Nein, ich warte noch ein bisschen“, maulte Marc, aber in diesem Moment hob Elvis sein Bein und nässte das metallene Tragegestell der Couch ein, auf der Kevin und Kerstin saßen.

„Igitt“, schrie Kerstin und sprang auf, denn sie hätte beinahe etwas abbekommen. „Elvis, hau ab!“, fauchte sie und schob den Dalmatiner mit der Hand recht unsanft aus dem Weg.

Alle waren sauer auf Marc, der die Misere wegmachen musste und sich darüber fürchterlich ärgerte. Der Geruch allerdings blieb.

Kerstin nutzte währenddessen die Zeit, um das Abenteuer in der Pizzeria vom vergangenen Wochenende in ihrer Streichsammlung zu verewigen. „Wisst ihr noch“, schwelgte Kerstin in Erinnerung, „wie der Besitzer der Pizzeria die Polizei rief und ausgerechnet Kommissar Greulich kam? Dem sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als er uns erneut sah!“

„Aber immerhin haben wir zwei gesuchte Trickbetrüger gefangen. Die Polizei war denen bereits seit Monaten vergebens auf der Spur. Und wir haben es ganz alleine ohne fremde Hilfe geschafft!“, fügte Marc stolz hinzu.

Sie unterhielten sich noch eine Weile über das bestandene Abenteuer und die Festnahme der beiden Gauner.

Schließlich war es wieder Montag und die erste Schulstunde gerade vorbei, als die wilden Vier in den Pausenhof rannten. Es hatte vor einer guten Stunde aufgehört zu regnen und die Sonne schien wieder, als hätte sie nie etwas anderes getan. Die Regenzeit schien überstanden zu sein.

Der Pausenhof war sehr verwinkelt, da das Schulzentrum in der Vergangenheit immer wieder durch neue Gebäude erweitert wurde. Insgesamt befanden sich auf drei Seiten des Platzes Schulgebäude. Am hinteren Ende schloss ein unansehnlicher Bretterzaun den Pausenhof ab. Im Hof selbst gab es einige abgelegene Nischen, in denen hölzerne Sitzbänke standen. Unmittelbar daneben spendeten ein paar Bäume Schatten. Die Sitzbänke waren bei den Schülern verständlicherweise heiß begehrt. Dort verbrachten sie gerne die Pausen.

Auch die vier Freunde gingen zu ihrer Lieblingsbank. Diese stand am hinteren Ende des Schulhofes. Dort war nicht so viel los und man konnte sich in aller Ruhe unterhalten, ohne ständig gestört zu werden.

Während sie sich über das vergangene Wochenende und das Malheur mit Elvis und der Couch unterhielten, fiel ihnen auf einmal Sandra ins Wort: „Sagt mal, was ist das eigentlich für ein Haus hinter dem Bretterzaun? Das gehört nicht mehr zur Schule, oder?“

Tatsächlich befand sich hinter dem morschen Zaun, unmittelbar dort, wo die vier jetzt saßen, ein älteres, einstöckiges Haus sowie mehrere Nebengebäude. Die hölzerne Einzäunung umschloss das weiträumige Gelände von allen Seiten.

„Ach das“, erklärte ihr Marc gelangweilt, „das war bis vor einem Jahr ein Lagerplatz der Stadtreinigung. Dort haben die ihre Fahrzeuge für den Winterdienst untergestellt und Dinge wie Streusalz und Ähnliches gelagert. Inzwischen ist die Stadtreinigung in einen Neubau umgezogen. Seitdem stehen die Schuppen und das Haus leer und verfallen langsam. Ich habe mal gehört, dass alles irgendwann abgerissen werden soll.“

Marc versuchte, zum eigentlichen Thema zurückzukehren, da das Haus für ihn nicht weiter von Interesse war. Aber Sandra stand auf und stellte sich auf die Bank, um besser über die Bretterwand blicken zu können.

Die anderen schauten verblüfft zu ihr hoch, bis Kevin sie ansprach: „Was soll das? Hast du etwas entdeckt? In dem verfallenen Haus war bestimmt seit einem Jahr keine Menschenseele mehr.“

Sandra gab ihm keine Antwort und blickte immer noch auf das Gelände. Kerstin und Kevin wurden neugierig und machten es ihr nach. Als letztes stieg Marc zu ihnen auf die Bank hoch.

Alle schauten interessiert auf das verlassene Grundstück. Die Fensterläden des Hauses auf der linken Seite waren geschlossen, genau wie die Eingangstür. Einige Dachziegel waren heruntergefallen und lagen zerbrochen im sandigen Hof, der voller Wasserpfützen stand.

Der Hof machte einen trostlosen Eindruck. Vor einer Scheune, deren Eingang sich direkt in ihrem Blickfeld befand, lagen ein paar durchnässte Schuhe auf einem klapprigen Campingtisch. Einen guten Meter neben dem Tisch stand ein alter Plastikeimer. Er war leer, man konnte bis auf den Boden sehen. Daneben lagen verschiedene verrostete Metallteile herum, vermutlich von einem Getriebe oder einem Motor.

Die Eingangstür des Schuppens stand offen und wurde vom Wind leicht hin und her bewegt. Das Türschloss machte den Eindruck, als sei es gewaltsam aufgebrochen worden. Zwei Fensterscheiben waren zerborsten, die Glassplitter lagen im Freien überall verstreut. Zwei weitere Nebengebäude befanden sich an der Straßenseite des umzäunten Geländes. Aus der Entfernung konnten die Freunde auch dort nichts Außergewöhnliches erkennen.

Kevin und Marc wurde es zu dumm. Sie setzten sich wieder auf die Bank zurück und lästerten über Sandra: „Und, hast du das furchtbare Geheimnis des verfallenen Hauses endlich gelüftet?“

„Tja“, grinste Sandra, „ich halte meine Augen eben offen. Es ist ganz offensichtlich, dass sich heute Vormittag jemand auf dem Hof oder sogar in den Gebäuden aufgehalten hat!“

„Was?“, schrien die anderen drei gleichzeitig. Kevin und Marc sprangen zurück auf die Bank und schauten mit Kerstin abermals über den Zaun. Doch so sehr sie sich auch anstrengten, sie konnten keinen Hinweis für Sandras Vermutung finden.

Frage: Wieso war sich Sandra so sicher, dass am Morgen mindestens eine Person auf dem Gelände gewesen war?

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