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Die geheim­nis­vol­le Botschaft

Autor: Harald Schneider

Klar, die Geschichte mit dem Plastikeimer schrie nach sofor­ti­ger Aufklärung. Nur zu dumm, dass sie Sandras Vater ver­spro­chen hat­ten, am Nachmittag bei der Gartenpflege zu hel­fen. Nach der groß­ar­ti­gen Einladung zum Pizzaessen vor einer Woche trau­ten sie sich nicht, ihm abzusagen.

Völlig lust­los mach­ten sie sich an die Arbeit und hal­fen Herrn Meier, den Rasen anzu­le­gen und Blumenbeete zu gestal­ten. Normalerweise hät­te ihnen die gan­ze Arbeit viel Spaß gemacht. Im Hinblick auf die bevor­ste­hen­den Pläne konn­ten sie sich aber beim bes­ten Willen nicht rich­tig auf ihre Arbeit konzentrieren.

„He Kevin“, unter­brach ihn Sandras Vater kopf­schüt­telnd, als er ver­such­te, eine jun­ge Staude ein­zu­pflan­zen. „Wie wäre es, wenn du statt der Zweige lie­ber die Wurzeln die­ses Pflänzchen in die Erde steckst?“ Die ande­ren schau­ten zu Kevin hin­über und sahen, wie die­ser die Pflanze ver­kehrt her­um ein­gra­ben woll­te. Sie schüt­tel­ten sich vor Lachen. Aber es war ein­fach nicht sein Tag gewesen.

Der dar­auf­fol­gen­de Dienstag war eben­falls bereits ver­plant. Die gan­ze Klasse mach­te einen Tagesausflug nach Stuttgart in den Tiergarten Wilhelma. Auch durch die vie­len exo­ti­schen Tiere und selbst, als das Lama, das Marc ärger­te, nach ihm spuck­te, wur­de die Stimmung der wil­den Vier nicht besser.

Es half nichts, sie konn­ten sich erst nach zwei schier end­lo­sen Tagen am Mittwochnachmittag nach der Schule in ihrem Clubraum tref­fen. Voller Ungeduld woll­ten die vier das mys­te­riö­se Rätsel end­lich lösen. Sie mach­ten sich nach einer kur­zen Besprechung auf den Weg in Richtung Schule.

Schon kur­ze Zeit dar­auf stan­den sie vor dem Haupteingang des Geländes, das genau hin­ter ihrer Schule lag, und unter­such­ten das gro­ße Hoftor mit den geschwun­ge­nen Ornamenten. Kevin begut­ach­te­te aus­gie­big das Schlüsselloch und zog sogleich ange­wi­dert sei­nen ver­schmier­ten Zeigefinger zurück.

„Igitt, das Schloss ist ja frisch geölt. Da haben wir einen wei­te­ren Beweis, dass jemand auf dem Gelände gewe­sen ist!“

„Und damit das Tor nicht quietscht, wur­den auch die Scharniere ein­ge­fet­tet“, stell­te Kerstin mit einem prü­fen­den Blick fest. Allerdings ohne sich dabei ihre Finger schmut­zig zu machen.

„Da soll­ten wir jetzt aber sehr vor­sich­tig sein.”

Kevin zog ein gan­zes Bündel Dietriche aus sei­ner aus­ge­beul­ten Hosentasche und such­te sich einen aus, von dem er glaub­te, dass die­ser die rich­ti­ge Größe hat­te. Er pass­te und das höl­zer­ne Hoftor sprang lei­se auf. Seine Klassenkameraden nick­ten ihm aner­ken­nend zu.

Die wil­den Vier schau­ten kurz nach hin­ten zur Straße, um sich zu ver­ge­wis­sern, dass sie nicht von irgend­wel­chen Passanten beob­ach­tet wur­den. Die Umgebung war men­schen­leer, sodass sie uner­kannt durch den Eingang schlei­chen konn­ten. Nachdem alle auf dem Gelände waren, zog Marc hin­ter ihnen das Tor behut­sam wie­der zu.

Sie befan­den sich erst weni­ge Sekunden auf dem frem­den Terrain, da ent­deck­ten sie die nächs­te Überraschung: In dem immer noch vom Regen auf­ge­weich­ten Boden waren deut­lich brei­te Reifenspuren zu erken­nen. „Die Abdrücke sind unty­pisch für einen PKW“, erkann­te Sandra sofort. „Das muss min­des­tens ein Transporter gewe­sen sein.“

Sie folg­ten wach­sam den Reifenabdrücken und kamen bis ins Innere des Hofes. Dort mach­ten die Spuren zwi­schen dem Haus und einer angren­zen­den Scheune eine Schleife und führ­ten anschlie­ßend wie­der zum Tor hinaus.

Marc kom­bi­nier­te: „Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder hat der Transporter vor dem Haus gehal­ten und spä­ter hier gedreht, um wie­der raus auf die Straße zu kom­men, oder er hat gleich gewen­det und vor der Scheune geparkt.“

Die ande­ren waren von Marcs Aussage über­zeugt und such­ten den feuch­ten Boden des Hofes nach Schuhspuren und wei­te­ren Hinweisen ab. Es war nichts zu fin­den. Sandra hat­te inzwi­schen die Utensilien ihres Detektivbüros aus­ge­packt und rühr­te in einem Becher etwas Gips an, um damit die Reifenabdrücke zu sichern.

„Der Eimer ist weg“, rief Kevin plötz­lich auf­ge­regt. Und tat­säch­lich kamen sie erst jetzt auf den Gedanken, sich genau­er mit dem Campingtisch und den umher­lie­gen­den Gegenständen zu befassen.

„Das bedeu­tet, dass seit Montag früh jemand hier gewe­sen sein muss, der den Eimer weg­ge­nom­men hat“, schluss­fol­ger­te Marc.

Sofort mach­te er sich zusam­men mit den ande­ren auf, um nach dem ver­schwun­de­nen Eimer zu suchen. Nachdem sie den Hof gründ­lich aber erfolg­los abge­sucht hat­ten, ver­such­ten sie ihr Glück im angren­zen­den Schuppen. Das Tor war nur ange­lehnt und man konn­te deut­lich erken­nen, dass der Schließzylinder mit Gewalt her­aus­ge­bro­chen wor­den war.

Kevin, Marc und Kerstin gin­gen hin­ein. Sandra war nir­gends zu sehen.

Drinnen war es dun­kel. Es gab nur ein paar klei­ne Fenster, deren Scheiben zer­bro­chen waren, sowie die halb­of­fe­ne Scheunentür, durch die das Sonnenlicht ein­fal­len konn­te. Nachdem die drei sich an die Dunkelheit gewöhnt hat­ten, konn­ten sie im hin­te­ren Teil der Scheune meh­re­re alte Strohballen, einen klei­nen Berg mit Streusalz und eini­ge aus­ran­gier­te Verkehrsschilder erken­nen. Doch das erstaun­lichs­te sahen sie mit­ten in der Scheune ste­hen. Hier lager­ten mehr als 20 gro­ße Kartons auf Holzpaletten, die in dicke durch­sich­ti­ge Folie ein­ge­schweißt waren.

Marc woll­te gera­de sein Taschenmesser auf­klap­pen, um die Folie auf­zu­schnei­den, da hielt ihn Kerstin am Arm fest: „He, hör auf damit. Egal was da drin ist, wenn du an der Verpackung her­um­schnip­pelst, weiß jeder sofort, dass jemand hier war!“

Marc sah das nur wider­wil­lig ein, klapp­te dann aber sein Taschenmesser wie­der zu. „Und wenn da Drogen drin sind?“, erei­fer­te er sich, „dann müs­sen wir sofort … “

In die­sem Moment hör­ten sie drau­ßen einen Wagen vor­fah­ren. Sie blick­ten sich erschro­cken an, bis Kerstin end­lich befahl: „Schnell, hin­ter das Stroh!“

Sofort spran­gen sie hin­ter die Strohballen und hoff­ten, dass Sandra das Auto eben­falls recht­zei­tig bemerkt hat­te. Einen Augenblick spä­ter wur­de die halb­of­fe­ne Scheunentür kom­plett geöff­net. Aus ihrem im Moment noch siche­ren Versteck sahen sie zwei Männer und eine Frau, die ziel­stre­big auf die Paletten zulie­fen und sich dabei ange­regt unterhielten.

„Puh, jetzt schnell noch die gan­zen Kartons auf den Laster laden und dann haben wir es wie­der bis zur nächs­ten Lieferung geschafft.“

„Das ist jedes Mal eine ziem­li­che Schufterei mit dem gan­zen Kram. Zum Glück bezahlt der Chef dafür gut. Und solan­ge die Kohle stimmt, bin ich auf jeden Fall dabei.“

Die drei Freunde wur­den auf eine schwe­re Geduldsprobe gestellt. Es dau­er­te eine hal­be Ewigkeit, bis die Fremden sämt­li­che Kartons aus der Scheune in ihrem Wagen ver­staut hat­ten. Dann wur­de es so rich­tig gefähr­lich, denn die Männer kamen noch ein­mal in die Scheune zurück. Sie gin­gen zu den auf dem Boden lie­gen­den lee­ren Holzpaletten, hoben die­se auf und tru­gen sie gera­de­wegs auf die Strohballen zu, hin­ter denen die drei Beobachter auf der Lauer lagen.

Doch die bei­den setz­ten zum Glück ihre schwe­re Last unmit­tel­bar vor dem Strohhaufen ab, ohne die Zuschauer zu ent­de­cken. Einen der Männer hör­ten sie sagen: „So, jetzt gehen wir rüber zu Andrea und bespre­chen den nächs­ten Einsatz.“

Nachdem die Unbekannten den Schuppen end­gül­tig ver­las­sen hat­ten, ver­harr­ten die Freunde noch ein paar Minuten im Dunkeln der Scheune. Sie woll­ten sicher gehen, dass die Luft auch wirk­lich rein war. Dann mach­ten sich die Kameraden auf den Weg in Richtung Tür. Sie hat­ten den Eingang bei­na­he erreicht, da wur­de von außen uner­war­tet die Türe auf­ge­sto­ßen, sodass sie fast zu Tode erschra­ken. Doch dann erkann­ten sie Sandra, die außer Atem war.

„Ich konn­te mich gera­de noch recht­zei­tig hin­ter dem Haus ver­ste­cken. Was haben die für Kartons in den Transporter geschleppt? Der Wagen steht immer noch im Hof. Die Frau und die bei­den Männer sind vor fünf Minuten im Haus gegen­über ver­schwun­den. Ich konn­te sie durch das Fenster auf der Rückseite des Gebäudes beob­ach­ten und reden hören. Ich hör­te, dass sie über eine ver­schlüs­sel­te Nachricht spra­chen und irgend­wel­che Buchstaben zähl­ten. Danach dis­ku­tier­ten sie über eine neue Lieferung, die noch mehr ein­brin­gen soll als die letz­te. So rich­tig habe ich das nicht ver­stan­den. Habt ihr etwas mitbekommen?“

Nachdem ihr ihre Freunde von den Erlebnissen in der Scheune berich­tet hat­ten, ent­schlos­sen sie sich, gemein­sam zur Rückseite des Hauses zu schlei­chen, um mehr über die Fremden zu erfahren.

Vorsichtig schli­chen die vier zwi­schen Scheunentür und Transporter vor­bei. Dann spur­te­ten sie gebückt über den Hof, um so zur ret­ten­den Rückseite des Hauses zu gelan­gen. Sie hat­ten Riesenglück. Kaum waren die vier am Ziel ange­kom­men, wur­de die Eingangstür geöff­net und die Gauner stie­gen in den voll­be­la­de­nen Kleinlaster ein und fuh­ren davon.

Die wil­den Vier ver­lie­ßen ihr Versteck erst, nach­dem die Unbekannten das Gelände mit dem Transporter ver­las­sen hat­ten. Um zum Eingang zu gelan­gen, muss­ten die vier Freunde zunächst um das Haus herumlaufen.

„Mist“, fluch­te Marc laut. „Die Tür ist abgeschlossen.“

Doch Kevin hat­te bereits sei­ne Dietriche in der Hand und öff­ne­te die Tür in kür­zes­ter Zeit. Ein paar Sekunden spä­ter stan­den sie im Hausflur des ver­wahr­los­ten Gebäudes.

Das Erdgeschoss bestand aus einer klei­nen Zweizimmerwohnung, die zuletzt als Büroräume genutzt wur­den. Das Inventar, Schreibtische, Stühle und ande­re Büromöbel, stand und lag über­all her­um. Alles war sehr stau­big und sicher­lich schon lan­ge nicht mehr in Gebrauch. Der klei­ne Speicher über der Wohnung dien­te als Abstellplatz für aller­lei Gerümpel. Anhand der dicken Staubschicht auf der Treppe war den Freunden sofort klar, dass seit Ewigkeiten nie­mand mehr hoch­ge­stie­gen war.

Ganz erstaunt regis­trier­ten sie, dass die Kellertür mit einem moder­nen Sicherheitsschloss ver­schlos­sen war. „Da kann ich mit mei­nen Nachschlüsseln nicht viel anfan­gen“, stell­te Kevin fest. „Da brau­che ich spe­zi­el­les Werkzeug zum Öffnen.“

Kerstin hat­te sich in den zahl­reich vor­han­de­nen Schränken umge­se­hen und hielt ein gro­ßes gefal­te­tes Blatt Papier in der Hand, das sie zwi­schen ande­ren ver­bli­che­nen Akten gefun­den hat­te. „Seht mal, was ich ent­deckt habe!“, rief Kerstin den ande­ren zu. „Das ist ein Plan des Grundstücks. Auf dem ist sogar unse­re Schule eingezeichnet.“

„Lass mal sehen“, unter­brach sie Sandra und schau­te gemein­sam mit den ande­ren neu­gie­rig auf die Karte. „Hm, was sind das für bun­te Striche zwi­schen die­sem Haus und den Schulgebäuden? Die gehen über den Schulhof.“

 „Schaut mal. In der rech­ten unte­ren Ecke des Plans ist eine Zeichenerklärung. Die blau­en Linien sind Wasserrohre, die roten bedeu­ten Stromleitungen und die gel­ben ste­hen für Telefonkabel. Damit sind die ver­schie­de­nen Schulgebäude und die­ses Haus ver­bun­den. Die Leitungen mün­den jeweils im Keller.“

„Aber was sind das für Schraffierungen auf dem Schulhof?“, hak­te Marc nach.

Sandra schau­te sich die mar­kier­ten Stellen ganz genau an. „Hier steht es. Unter dem Schulhof befin­det sich ein Kriechkeller, in dem die gan­zen Leitungen liegen.“

Die ande­ren schau­ten sich über­rascht an. „Der Hof ist unter­kel­lert? Davon wis­sen wir ja gar nichts. Wo ist der Eingang zu die­sem selt­sa­men Keller?“

„Der ist auf dem Plan nicht genau ein­ge­zeich­net. Aber es muss in jedem Gebäude und auch in die­sem Haus einen Zugang geben. Damit man an die Leitungen dran­kommt, falls die mal repa­riert oder gewar­tet wer­den müs­sen“, fol­ger­te Marc.

„Das hört sich alles unheim­lich span­nend an. Wenn wir die Gelegenheit dazu haben, soll­ten wir das mal unter­su­chen. Ich neh­me den Plan mit nach Hause. Vielleicht sind die Informationen dar­auf für irgend­et­was zu gebrauchen!“

Ansonsten kamen die Detektive mit der Erforschung der Wohnung nicht so recht wei­ter. Sie konn­ten ein­fach kei­nen Grund für die Anwesenheit der Erwachsenen fin­den. Die vier woll­ten bereits auf­ge­ben, da sie sich immer siche­rer wur­den, dass des Rätsels Lösung nicht hier, son­dern im Keller zu fin­den war. Deshalb woll­ten sie am nächs­ten Tag mit Werkzeug zurückkommen.

Da zog Kevin eini­ge klei­ne Papierschnipsel aus einem Abfallkorb. „Die muss irgend­je­mand erst vor Kurzem da rein­ge­wor­fen haben“, freu­te sich Kevin über sei­nen Fund.

Die Schnipsel ent­hiel­ten einen mit Hand geschrie­be­nen Text. Sie konn­ten ihn nicht ent­zif­fern, da die Teile zu klein geris­sen waren.

Sandra for­der­te ihre Freunde auf: „Schaut mal nach, ob irgend­wo wei­te­re Fetzen her­um­lie­gen, damit wir nichts über­se­hen oder ver­ges­sen. Das Puzzle set­zen wir daheim in aller Ruhe zusammen.“

Alle vier unter­such­ten dar­auf­hin gewis­sen­haft die Umgebung des Papierkorbs und fan­den tat­säch­lich eini­ge wei­te­re klei­ne Schnipsel. Sandra steck­te die­se vor­sich­tig in eine klei­ne Tüte, die zur ihrer Detektivausrüstung gehörte.

Nach einer hal­ben Stunde bra­chen sie die Durchsuchung der Räume ab. Sie woll­ten zuerst die Nachricht ent­zif­fern und dann in den nächs­ten Tagen wie­der zurück­kom­men, um mit dem pas­sen­den Werkzeug in den Keller zu gelan­gen. Sie schlos­sen die Haustüre mit dem Dietrich ab, damit nie­mand ihre Anwesenheit bemer­ken konn­te. Eilig ver­lie­ßen sie das Gelände und mach­ten sich auf den Weg nach Hause.

Die Freunde gin­gen direkt in ihren Clubraum, um das mys­te­riö­se Nachrichtenpuzzle zu lösen. Nur Sandra kam erst ein paar Minuten spä­ter nach, da sie daheim etwas Wichtiges holen wollte.

Als sie bei den ande­ren ankam, trug sie einen etwa zei­chen­block­gro­ßen Kasten aus hel­lem Kunststoff bei sich. „Das habe ich mir von mei­nem Vater aus­ge­lie­hen. In die­sem Kasten ist eine Lampe ein­ge­baut. Da leg­te mein Vater frü­her sei­ne ent­wi­ckel­ten Dias drauf. Durch die Hintergrundbeleuchtung konn­te er die Einzelheiten der Motive bes­ser erken­nen und sor­tie­ren, ohne jedes Mal den Projektor auf­bau­en zu müs­sen“, erklär­te Sandra ihren Freunden den selt­sa­men hell­grau­en Kasten.

Und in der Tat, sie konn­ten die Schnipsel viel bes­ser erken­nen, als die­se auf dem beleuch­te­ten Gerät lagen. Dennoch dau­er­te es ziem­lich lan­ge, bis sie die gan­zen Papierfetzen rich­tig sor­tiert hatten.

„Seid ihr sicher, dass die Teile so rich­tig lie­gen?“, mein­te Marc. „Das ergibt doch alles kei­nen Sinn.“

Alle vier ver­such­ten nun gleich­zei­tig den Zettel mit der geheim­nis­vol­len Botschaft zu entziffern.

Die Geheimbotschaft lautete:

Code: – 2 Rückwärts -

Komme erst rüber ober­halb am vier­ten gro­ßen Berg. Oder in den blau­en Sack. Akte am rech­ten oder brin­ge wenigs­tens star­ken Anwalt bis China. Steuere chi­ne­si­sche Gegenstände stur. Ist Egge anders auf Brief gebe Pfand Weinflaschen. Die alte Decke stand ast­rein che­misch. Ich wär­me ande­re Decken eif­rig. Oder drü­cke mühe­voll Pfandflaschen an einen immer­grü­nen Erker. Gehe stück­wei­se brav wenn adlig.

Die wil­den Vier konn­ten mit dem Inhalt des mys­te­riö­sen Textes nichts anfan­gen. Was soll­te die­ses wir­re Zeug bloß bedeu­ten? Betrübt und ent­täuscht schau­ten sie sich an.

Nach einer Weile bemerk­te Sandra: „Das ers­te Wort macht mich stut­zig. Code bedeu­tet Schlüssel. Ich glau­be, der Text ist in einer Geheimschrift ver­fasst. Und zur Lösung muss man wis­sen, was ‚2 Rückwärts‘ bedeu­ten soll.“

Die wil­den Vier dis­ku­tier­ten und pro­bier­ten eine Zeitlang alles Mögliche aus, bis Marc und Sandra nach Hause muss­ten. Beide hat­ten sich den Text abge­schrie­ben, um auch daheim wei­ter dar­über nach­den­ken zu kön­nen. Sie ver­ein­bar­ten, in der Schule nichts dar­über zu sagen und sich mor­gen nach dem Unterricht wie­der im Clubraum zu treffen.

Auch am nächs­ten Tag kamen sie kei­nen Schritt wei­ter. Kerstin hat­te den Text in ihren Computer ein­ge­ge­ben und ver­schie­de­ne Möglichkeiten erfolg­los durch­pro­biert. Auch im Internet war lei­der kei­ne pas­sen­de Lösung für ihr Problem zu fin­den. Es war wie verhext.

Sandra hat­te sich in der Bücherei ein Buch über Kryptographie, der Wissenschaft der Ver- und Entschlüsselung von Texten, aus­ge­lie­hen. Allerdings war das Buch sehr dick, so dass sie nur sehr lang­sam vor­an­kam. Es gab jede Menge Möglichkeiten, die alle über­prüft wer­den muss­ten. So ver­ging auch die­ser Tag, ohne das sie das Rätsel der Nachricht lösen konn­ten. Die Freunde wur­den immer enttäuschter.

Der Freitagmorgen begann dann mit einer gro­ßen Überraschung. Noch vor Schulbeginn flüs­ter­te Sandra ihren erstaun­ten Freunden zu: „Ich habe die Lösung gefun­den. Gestern Abend habe ich es end­lich geschafft. Es ist ganz ein­fach, man muss nur … “

Doch wei­ter konn­te sie nicht erzäh­len, da in die­sem Moment die Schulglocke ihre Unterhaltung unter­brach. Die ande­ren drei waren wäh­rend der ers­ten Doppelstunde vor lau­ter Aufregung völ­lig unkon­zen­triert. Der Englischunterricht war ihnen total egal. Wie konn­te Sandra die selt­sa­me Botschaft nur ent­schlüs­seln? Erst in der Pause war es soweit und Sandra ver­riet den drei­en das Geheimnis.

Frage: Wie lau­te­te die ent­schlüs­sel­te Nachricht?

Code: 2 Rückwärts

Komme erst rüber ober­halb am vier­ten gro­ßen Berg. Oder in den blau­en Sack. Akte am rech­ten oder brin­ge wenigs­tens star­ken Anwalt bis China. Steuere chi­ne­si­sche Gegenstände stur. Ist Egge anders auf Brief gebe Pfand Weinflaschen. Die alte Decke stand ast­rein che­misch. Ich wär­me ande­re Decken eif­rig. Oder drü­cke mühe­voll Pfandflaschen an einen immer­grü­nen Erker. Gehe stück­wei­se brav wenn adlig.

Antwort: “orüB mi rednelaK med ret­nih the­ts gnurefeiL etsh­cän eid rüf nimreT reD” :tfahcstoB edne­glof hcis tbig­re oS .sträwk­cür txeT ned esel dnu nebatshcuB netiewz ned troW medej nov emhen naM