Altes Haus

Die Palzki-Kids und die lang­wei­li­ge Familienwanderung

Autor: Harald Schneider

„Wandern mit den Eltern, was für eine ver­rück­te Idee!” motzt die zwölf­jäh­ri­ge Melanie und ihr jün­ge­rer Bruder Paul ergänzt: „Nur weil Mama meint, dass Papa immer dicker wird, müs­sen wir bei sei­nem Fitnessprogramm mitmachen.”

Ihr Vater, ein bekann­ter Kriminalpolizist, ist von dem Einfall sei­ner Frau eben­so wenig begeis­tert. „Bis vor einer Stunde hat es hef­tig gereg­net, Stefanie. Da sind alle Wege nass. Lass uns an die­sem Sonntagnachmittag lie­ber in einem gemüt­li­chen Restaurant etwas essen gehen.”

Seine Frau deu­tet auf sei­ne Taille. „Wann hast du das letz­te Mal in den Spiegel geschaut, Reiner? Los, wir zie­hen Gummistiefel an, dann kann uns ein auf­ge­weich­ter Weg nichts ausmachen.”

Kurze Zeit spä­ter macht sich Familie Palzki auf den Weg. Bereits nach 100 Metern fragt Reiner Palzki sei­ne Frau, ob sie für heu­te genug gewan­dert sind und wie­der umkeh­ren kön­nen, doch er erhält kei­ne Antwort.

Schließlich lau­fen die vier Palzkis auf einem Feldweg am Ortsrand ent­lang. Sie müs­sen dabei zahl­rei­chen Wasserpfützen aus­wei­chen, was Paul jedoch öfter Mal absicht­lich vergisst.

Plötzlich zeigt Melanie auf ein altes ver­fal­le­nes Gebäude. „Schaut euch mal das Häuschen an! Das fällt beim nächs­ten Sturm bestimmt auseinander.”

Paul ist neu­gie­rig und will über den Maschendrahtzaun klet­tern. „Da drin­nen fin­de ich bestimmt einen wert­vol­len Schatz”, meint er vol­ler Tatendrang. 

Bleib hier auf dem Weg”, schreit ihn sei­ne Mutter an. „Das ist viel zu gefährlich.”

Gemeinsam schaut ihr in den ver­wahr­los­ten Vorgarten. Dort lie­gen zahl­rei­che zer­bro­che­ne Dachziegel, die im Laufe der Zeit vom kaput­ten Dach gefal­len sind. Auf einer Terrasse ste­hen ein ros­ti­ger Campingstuhl und ein eben­so alter Gartengrill aus Metall.

Im mit Unkraut über­wu­cher­ten Garten liegt noch aller­lei Gerümpel und ganz in der Nähe des Zauns, an dem die Familie Palzki auf das Grundstück schaut, steht ein roter Kunststoffeimer. Dieser ist aller­dings leer, denn ihr könnt bis auf den Boden schauen.

Seltsamerweise lie­gen dane­ben ein paar total durch­ge­weich­te Männerschuhe, die schon ziem­lich aus­ge­latscht sind.

Paul und Melanies Vater hat genug von die­sem Anblick. „Kommt, wir gehen wei­ter, damit wir unse­ren Spaziergang schnell hin­ter uns brin­gen. Auf dem Grundstück war bestimmt seit Wochen nie­mand mehr gewesen.”

Seine Kinder wider­spre­chen im Chor. „Da irrst du dich aber, Papa! Hier hat sich ein­deu­tig in den letz­ten Stunden jemand aufgehalten.”

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .nehe­ts remiE mi ressaW ets­süm ‚tah ten­ge­reg mezruK rov se aD .reel tsi remiE reD