Für schlaue Detektive

Kategorie: Ratekrimi (Seite 4 von 5)

Ratekrimis

Ratekrimi Nr. 5

Altes Haus

Die Palzki-Kids und die langweilige Familienwanderung

Autor: Harald Schneider

„Wandern mit den Eltern, was für eine verrückte Idee!” motzt die zwölfjährige Melanie und ihr jüngerer Bruder Paul ergänzt: „Nur weil Mama meint, dass Papa immer dicker wird, müssen wir bei seinem Fitnessprogramm mitmachen.”

Ihr Vater, ein bekannter Kriminalpolizist, ist von dem Einfall seiner Frau ebenso wenig begeistert. „Bis vor einer Stunde hat es heftig geregnet, Stefanie. Da sind alle Wege nass. Lass uns an diesem Sonntagnachmittag lieber in einem gemütlichen Restaurant etwas essen gehen.”

Seine Frau deutet auf seine Taille. „Wann hast du das letzte Mal in den Spiegel geschaut, Reiner? Los, wir ziehen Gummistiefel an, dann kann uns ein aufgeweichter Weg nichts ausmachen.”

Kurze Zeit später macht sich Familie Palzki auf den Weg. Bereits nach 100 Metern fragt Reiner Palzki seine Frau, ob sie für heute genug gewandert sind und wieder umkehren können, doch er erhält keine Antwort.

Schließlich laufen die vier Palzkis auf einem Feldweg am Ortsrand entlang. Sie müssen dabei zahlreichen Wasserpfützen ausweichen, was Paul jedoch öfter Mal absichtlich vergisst.

Plötzlich zeigt Melanie auf ein altes verfallenes Gebäude. „Schaut euch mal das Häuschen an! Das fällt beim nächsten Sturm bestimmt auseinander.”

Paul ist neugierig und will über den Maschendrahtzaun klettern. „Da drinnen finde ich bestimmt einen wertvollen Schatz”, meint er voller Tatendrang.

Bleib hier auf dem Weg”, schreit ihn seine Mutter an. „Das ist viel zu gefährlich.”

Gemeinsam schaut ihr in den verwahrlosten Vorgarten. Dort liegen zahlreiche zerbrochene Dachziegel, die im Laufe der Zeit vom kaputten Dach gefallen sind. Auf einer Terrasse stehen ein rostiger Campingstuhl und ein ebenso alter Gartengrill aus Metall.

Im mit Unkraut überwucherten Garten liegt noch allerlei Gerümpel und ganz in der Nähe des Zauns, an dem die Familie Palzki auf das Grundstück schaut, steht ein roter Kunststoffeimer. Dieser ist allerdings leer, denn ihr könnt bis auf den Boden schauen.

Seltsamerweise liegen daneben ein paar total durchgeweichte Männerschuhe, die schon ziemlich ausgelatscht sind.

Paul und Melanies Vater hat genug von diesem Anblick. „Kommt, wir gehen weiter, damit wir unseren Spaziergang schnell hinter uns bringen. Auf dem Grundstück war bestimmt seit Wochen niemand mehr gewesen.”

Seine Kinder widersprechen im Chor. „Da irrst du dich aber, Papa! Hier hat sich eindeutig in den letzten Stunden jemand aufgehalten.”

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .nehets remiE mi ressaW etssüm ,tah tengereg mezruK rov se aD .reel tsi remiE reD

Ratekrimi Nr. 48

Polizeibeamte

Die Palzki-Kids und der seltsame Polizeibeamte

Autor: Harald Schneider

„Nanu?“, staunt Melanie Palzki und zeigt mit ihrem Finger auf die andere Straßenseite. Ihr Bruder Paul, mit dem sie gerade auf dem Heimweg von einem Kinobesuch ist, bleibt stehen.

„Komisch“, meint dieser zu seiner Schwester. „Warum steht vor dieser Villa ein Polizist?“

„Und keine Menschenseele in der Nähe“, spricht Melanie weiter. „Nicht einmal ein Streifenwagen. Ob da etwas passiert ist? Vielleicht kommt gleich ein Krankenwagen angefahren?“

Die Palzki-Kids warten ein paar Minuten, doch nichts tut sich. „Ich gehe jetzt rüber und frage den Polizisten, was er da macht“, sagt Paul. Melanie ist ebenso neugierig und folgt ihrem Bruder auf die andere Straßenseite.

„Guten Tag, was machen Sie da?“, fragt Paul den uniformierten Beamten.

Dieser reagiert äußerst unwirsch. „Geht sofort weiter, ihr stört bei einem Einsatz.“

Die beiden Kinder lassen sich davon nicht beeindrucken. „Sind Ihre Kollegen in der Villa?“

„Was geht euch das an!“, herrscht der Mann sie an. „Verschwindet jetzt endlich.“

Paul lässt nicht locker. „Wie heißen Sie eigentlich? Ich werde mich bei meinem Vater Reiner Palzki beschweren, der ist ein Kollege von Ihnen und kennt alle Beamten auf der Dienststelle.“

Der uniformierte Polizist wird blass. „Ihr dürft eurem Vater nicht verraten, was hier passiert. Es handelt sich nämlich um einen verdeckten Einsatz. Auf der Dienststelle wissen nur wenige Menschen davon.“

„Dann können Sie uns ja Ihren Namen nennen“, beharrt Melanie.

Der Polizist seufzt. „Von mir aus: Ich bin Chefinspektor Klaus Müller und kenne selbstverständlich Herr Palzki. Euer Vater ist ein toller Mensch, ich arbeite gern mit ihm zusammen. Jetzt müsst ihr aber gehen. Bitte sagt eurem Vater in der nächsten Stunde nichts von unserem Treffen. Bis dahin haben wir unsere verdeckten Ermittlungen abgeschlossen.“

Die Palzki-Kids verabschieden sich und gehen heim. „Komischer Typ, dieser Polizist“, sagt Paul zu seiner Schwester. „Irgendetwas stimmt mit dem nicht.“

Melanie nickt. „Ich weiß längst, was mit ihm nicht stimmt.“

Zuhause angekommen gehen die beiden sofort zu ihrem Vater. „Papa, wir haben unterwegs einen uniformierten Polizeibeamten getroffen, der vorgibt, dich zu kennen. Doch wir sind sicher, dass er nie und nimmer ein richtiger Polizist ist. Das ist bestimmt ein Gauner, der gerade etwas anstellt. Du musst schnell sein, dann erwischt du ihn noch.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .thcin dnalhcstueD ni se tbig dargtsneiD neseiD .nies uz rotkepsnifehC ,tetpuaheb rellüM sualK

Ratekrimi Nr. 29

Euro Geldscheine

Die Palzki-Kids und die Geldfälscher

Autor: Harald Schneider

„Paul, wir sollten besser heimgehen und mit Papa reden. Diese Gangster sind bestimmt gefährlich!“

Melanie Palzki will ihren Bruder am Oberarm aus dem Versteck hinter der Rutschbahn ziehen, doch Paul bewegt sich nicht von der Stelle.

„Jetzt warte doch einfach mal ab“, antwortet er ärgerlich. „Die beiden Männer gehen bestimmt gleich wieder. So war es doch gestern und vorgestern auch.“

Die Palzki-Kids stecken mal wieder mitten in einem Kriminalfall. Nicht weit von ihrem Haus entfernt steht ein halb zerfallenes altes Bauernhaus, das schon lange nicht mehr bewohnt ist. Zufällig haben sie vor ein paar Tagen gesehen, dass sich dort zwei Männer aufhielten.

Bisher haben sich die beiden noch nicht in diese Bruchbude getraut, sondern die Verdächtigen nur aus sicherer Entfernung vom Spielplatz auf der anderen Straßenseite aus beobachtet.

„Versteck dich“, mahnt Paul plötzlich. „Sie kommen wieder raus.“

Die beiden warten ab, bis die Männer in einen Lieferwagen steigen und wegfahren. Paul steht auf. „Jetzt will ich aber mal sehen, was die dort so treiben.“

Melanie bleibt nichts anderes übrig, als ihrem Bruder zu folgen. Die altersschwache Haustür ist verschlossen, doch die Terrassentür steht einen Spaltbreit offen. Da es noch hell ist, können sie die Zimmer recht schnell durchsuchen.

„Alles leer“, meint Melanie schließlich. „Es sind nicht mal mehr Möbel hier.“

Paul zeigt auf die Kellertür. „Da will ich noch runter.“ Im schmutzigen Keller entdecken sie eine alte Holzkiste. Die beiden müssen sich ganz schön anstrengen, um das schwere Ding zu öffnen.

Dann starren sie auf jede Menge Geldscheine. „Wir sind reich!“, ruft Paul.

„Sei still“, sagt seine Schwester, ist aber von dem vielen Geld ebenfalls überrascht. Eine ganze Kiste voll mit Euroscheinen liegt vor ihnen. „Alles 500 Euroscheine und 1.000 Euroscheine“, sagt Paul entzückt. „Damit kaufe ich mir ein neues Fahrrad.“

Melanie ist anderer Meinung. „Von wegen, das müssen wir Papa sagen.“

Sie nimmt ein paar Scheine in die Hand und hält sie gegen das Licht. „Die scheinen echt zu sein. Das Wasserzeichen und die Sicherheitsfäden sind vorhanden. Außerdem kann man den Tiefdruck ertasten. Sogar das Papier fühlt sich echt an.“

Paul, der ebenfalls einen der Scheine in die Hand genommen und ihn genau betrachtet hat, wendet sich enttäuscht zu seiner Schwester: „Melanie, das hier ist Falschgeld. Zumindest ein Teil davon ist ganz sicher nicht echt.“

Frage: Was ist Paul aufgefallen?

Antwort: .eniehcS-oruE-000.1 eniek tbig sE

Ratekrimi Nr. 87

Tüte Drogen

Die Palzki-Kids und die Drogengeschichte

Autor: Harald Schneider

„Weißt du schon das neueste, Melanie?“, sagt der neunjährige Paul aufgeregt zu seiner drei Jahre älteren Schwester. „Zwei Häuser neben uns ist am vergangenen Wochenende eine neue Familie eingezogen. Vorhin habe ich deren Sohn das erste Mal gesehen. Der sieht voll cool aus mit seinen langen Haaren.“

Melanie verzieht ihr Gesicht. „Dann muss es sich bestimmt um eine Nervensäge handeln, genauso eine wie du es bist. Habt ihr schon etwas angestellt?“

Paul schüttelt den Kopf. „Nö, der ist bestimmt ein oder zwei Jahre älter als du.“

Melanie wird auf einen Schlag hellhörig. „Kennst du schon seinen Namen?“

Paul antwortet: „Benjamin heißt er. Vorhin saß er mit einem Laptop im Vorgarten und hat gespielt.“

„Komm, kleiner Bruder, wir laufen mal zufällig die Straße entlang. Ich muss mir den Typ unbedingt genauer betrachten.“

Kurz darauf laufen die Palzki-Kids am Nachbarhaus entlang. Benjamin schaut von seinem tragbaren Computer auf und pfeift. „Hey, wohnt ihr beiden hier in der Nähe? Ist es immer so langweilig in dieser Straße? Nicht einmal eine Schießerei oder so!“ Der Junge gähnt.

Paul und Melanie treten näher. „Gab es, dort wo du herkommst, Schießereien? So richtig mit Ganoven?“

„Aber hallo“, antwortet Benjamin und legt den Laptop ins Gras. „Ich habe schon richtig viel erlebt“, sagt er zu den Palzki-Kids. „Ich habe der Polizei bereits viele Male bei ihren Ermittlungen helfen können.“

„Unser Vater ist auch Polizeibeamter“, meint Paul. „Manchmal helfen wir ihm bei schwierigen Ermittlungen.“

Benjamin grinst. „Dann könnt ihr eurem Vater erzählen, wie ich einen richtigen Drogenkurier überführt habe. Kommt, setzt euch zu mir ins Gras.“

Neugierig folgen die beiden Benjamins Aufforderung.

„Die Geschichte beginnt in Rio de Janeiro, das liegt in Südamerika. Dort wird portugiesisch gesprochen, das aber nur am Rande. Von dort ist der Drogenhändler mit dem Flugzeug über den Atlantik bis nach Frankfurt geflogen.

In seinem Koffer befand sich mehr als ein Kilogramm Heroin. Bei der Flughafenkontrolle hat niemand etwas bemerkt, noch nicht einmal die Drogenhunde haben etwas gewittert. Wisst ihr auch warum?“

Ohne auf eine Antwort zu warten, spricht Benjamin weiter. „Der Drogenhändler hat das Heroin in ganz viele kleine Portionen geteilt und in Eiswürfel eingefroren. Dadurch konnten die Hunde das Heroin nicht mehr erschnüffeln.

In Deutschland musste der Drogenhändler seine Eiswürfel nur noch auftauen, um wieder an das Heroin zu kommen. Zum Glück habe ich der Polizei noch rechtzeitig einen Tipp geben können.“

Paul und Melanie stehen empört auf. „Du alter Schwindler“, sagen sie. „Solch eine dreiste Lügengeschichte haben wir schon lange nicht mehr gehört.“ Kopfschüttelnd verlassen sie das Nachbargrundstück.

Frage: Was meinten die beiden?

Antwort: .neuatfua sgulF sed dnerhäw stiereb nedrüw lefrüwsiE

Ratekrimi Nr. 63

Flagge Kanada

Die Palzki-Kids und der langweilige Waldspaziergang

Autor: Harald Schneider

„Nicht schon wieder ein langweiliger Waldspaziergang“, stöhnen Paul und Melanie. „Das ist unmenschlich. Wir beschweren uns beim Jugendamt.“

Ihre Eltern, Stefanie und Reiner Palzki sind der Verzweiflung nahe. „Nach einer offiziellen Untersuchung sind rund ein Drittel aller Kinder in Deutschland noch nie in einem richtigen Wald gewesen.

Das liegt vor allem daran, weil viele Menschen in Großstädten wohnen oder es in der näheren Umgebung keinen Wald gibt“, sagt ihre Mutter und ihr Vater ergänzt: „Seid froh, dass wir in der Pfalz so viel Wald haben. Außerdem ist es gesund, im Wald spazieren zu gehen. Die Bäume produzieren Sauerstoff.“

„Den gibt’s in meinem Zimmer auch“, kontert Paul, doch es nützt nichts: Die Palzki-Kids müssen mit ihren Eltern einen Spaziergang im Wald unternehmen.

Zuerst ist ihnen langweilig, doch schnell entdecken sie interessante Dinge. In der Ferne sehen sie sogar ein paar Rehe zwischen den Bäumen stehen.

„Hier gibt’s nicht einmal Internet“, motzt Melanie und steckt ihr Handy wieder weg.

„Wisst ihr eigentlich, welcher Baum das ist?“, fragte ihr Vater auf einmal.

Melanie und Paul grinsen ihn an. „Das weißt du doch selbst nicht, Papa. Du kennst nicht einmal den Unterschied zwischen einer Birke und einer Eiche.“

Ihr Vater droht ihnen belustigt mit dem Zeigefinger. „Ich weiß mehr, als ihr denkt. Dies ist zum Beispiel ein Ahorn, also ein Laubbaum. Das Ahornblatt ist übrigens auf der Nationalflagge von Kanada abgebildet.“

Er zeigt erneut auf den Baum. „Im Herbst verlieren die Laubbäume ihre Blätter, das dürftet sogar ihr wissen. Sobald der Ahorn die Blätter verloren hat, kommen seine Nadeln zum Vorschein. Über die Wintermonate zählt der Ahorn daher zu den Nadelbäumen.“

Ihre Mutter Stefanie hat ebenfalls noch etwas zu berichten: „Natürlich gibt es auch Nadelbäume, die das ganze Jahr über nur Nadeln tragen. Oder zumindest im Sommer. Tannen und Fichten sind zum Beispiel die bekanntesten Nadelbäume.“

Paul und Melanie tuscheln kurz und kichern, dann sagen sie zu ihren Eltern: „Einer von euch beiden hat uns gerade eine saftige Lügengeschichte erzählt. Und wir wissen auch, wer.“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .muabledaN niek hcua re tsi rehaD .tfriwba rettälB enies tsbreH mi re nnew ,nledaN eniek tah nrohA niE

Ratekrimi Nr. 107

Motor

Die Palzki-Kids und die Autozeitschrift

Autor: Harald Schneider

„Papa, wie viel PS hat eigentlich unser Auto?“, fragt der neunjährige Paul neugierig, während er im Wohnzimmer auf der Couch sitzt und in einer Zeitschrift blättert.

Sein Vater Reiner Palzki, der neben ihm sitzt und Zeitung liest, antwortet: „Das weiß ich gar nicht so genau. Allzu viel PS hat unser Mittelklassewagen allerdings nicht. Ich will damit schließlich keine Autorennen fahren. Für uns hat unsere Familienkutsche jedenfalls immer gereicht, selbst bei Ausflügen in die Berge.“

Paul zeigt aufgeregt auf eine Abbildung in seinem Heft. „In diesem Bericht wird ein neues Auto vorgestellt mit über 250 PS. Wenn ich groß bin, werde ich mir so einen Wagen kaufen und dann siehst du auf der Straße nur noch meinen Auspuff, Papa“, ergänzt er mit einem schelmischen Grinsen.

In diesem Moment kommt Pauls drei Jahre ältere Schwester Melanie ins Wohnzimmer. „Was willst du mit solch einer protzigen Karre, Paul? Für die Umwelt ist das überhaupt nicht gut. Solche Dreckschleudern fressen nämlich jede Menge Benzin.“

„Und nicht nur das“, ergänzt ihr Vater. „Die kosten auch in der Anschaffung und im Unterhalt eine ganze Stange Geld. Da kannst du schon mal anfangen zu sparen.“

Paul hört gar nicht zu und hat bereits auf die nächste Seite geblättert. „Boah“, ruft er plötzlich aus. „Schaut euch mal diesen Wagen an! Das wird ja immer besser.“ Er hebt das Heft hoch, um es Melanie und seinem Vater zu zeigen.

Doch die zucken nur mit den Schultern, weil sie nicht wissen, was er meint. „Seht ihr das nicht?“, bohrt Paul weiter. „Dieses neue Modell hat sogar zwei Motoren unter der Haube, einer für Benzin und einer für Diesel. Damit kann man viel Geld sparen, wenn man an der Tankstelle immer den billigeren Sprit tankt, versteht ihr das?“

Reiner Palzki wird neugierig. „Zeig mal her, Paul. Was ist das überhaupt für ein Heft, das du da liest?“

Paul gibt ihm das Magazin. „Das habe ich von meinem Freund ausgeliehen. Auf jeder Doppelseite wird ein Auto vorgestellt, dass dieses Jahr neu in den Handel kommt.“

Sein Vater hat das Heft aufgeschlagen und blättert darin herum. „Interessant“, meint er schließlich. „Aber viel zu teuer. Einen Neuwagen können wir uns beim besten Willen nicht leisten. Doch zum Glück ist unser Wagen noch sehr gut in Schuss.“

Melanie mischt sich jetzt ein. „Außerdem scheint mir Pauls Heft eher ein Märchenbuch zu sein. Vielleicht ist es auch nur ein verfrühter Aprilscherz.“

Frage: Was ist Melanie aufgefallen?

Antwort: .nebah rotomleseiD nenie gitiezhcielg dnu -nizneB nenie eid ,sotuA eniek tbig sE

Ratekrimi Nr. 77

Adventskalender

Die Palzki-Kids und der Osterkalender

Autor: Harald Schneider

„Das ist ja superlangweilig, Papa“, sagt der neunjährige Paul und macht eine betrübte Miene. „Was soll ich mit dem Ding machen? Mir jeden Tag so ein blödes Bild anschauen oder was?“

Sein Vater Reiner Palzki ist von der Meinung seines Sohnes nicht gerade begeistert. „In den vergangenen Jahren haben dir die Adventskalender doch immer viel Spaß gemacht.“

Paul schüttelt den Kopf. „Da waren aber immer Schokoladenfiguren drin“, erklärt er seinem Vater. „Aber in diesem da“, Paul zeigt auf den Kalender, „sind nur komische Bilder hinter den 24 Türchen.“

Sein Vater seufzt. „Deine Mutter und ich sind aber strikt dagegen, dass du dieses Jahr wieder einen Adventskalender mit Schokolade bekommst.“

Pauls 13-jährige Schwester Melanie, die die Szene beobachtet, lacht. „Ich weiß auch genau, warum“, sagt sie voller Schadensfreude. „Mein kleiner Bruder futtert nämlich zu viel von dem Süßkram und das sieht man deutlich an seinem Bauchumfang und an seinen schlechten Sportnoten. Außerdem hat er im letzten Jahr auch noch die Schokolade aus meinem Adventskalender gemopst.“

Paul gibt so schnell nicht auf. „Dann will ich wenigstens einen Kalender mit Godzillafiguren. Oder irgendwas anderes Grusliges.“

Melanie schaut ihn mitleidig an. „Vergiss es Paul, das werden Mama und Papa niemals erlauben.“

Reiner Palzki gibt seiner Tochter recht. „Es gibt dieses Jahr nur Kalender mit Bildern für euch. Wenn ihr diese nicht wollt, nehme ich sie eben wieder mit.“

Melanie fällt etwas ein. „Übrigens, mein Mathelehrer kommt doch manchmal auf echt verrückte Ideen. Nicht nur im Unterricht“, ergänzt sie schnell.

„Er will ab dem nächsten Jahr sogenannte Osterkalender produzieren. Der Ostersonntag ist doch ab dem kommenden Jahr immer am 21. April. Er hat gesagt, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, solche Osterkalender zu produzieren. Bei der Herstellung würde man sogar drei Türchen sparen, weil der Ostersonntag ja jedes Jahr am 21. April ist. Er will die Kalender über das Internet verkaufen.“

Paul wird neugierig. „Ist da wenigstens Schokolade oder etwas anderes Leckeres drin? Auf jeden Fall ist das eine coole Idee.“

Melanie schüttelt den Kopf. „Ich weiß nicht, das hat er nicht gesagt. Ich will aber auch so einen Osterkalender.“

Ihr Vater Reiner Palzki lacht. „Dass ich das noch erleben darf! Deinem Mathelehrer ist es tatsächlich gelungen, euch, die Palzki-Kids hereinzulegen. Ihr wollt Detektive sein? Habt ihr denn nicht bemerkt, dass euch der Mathelehrer reingelegt hat?“

Frage: Was ist dem Vater der Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .negaT nehcildeihcsretnu na remmi tsi gatnnosretsO reD

Ratekrimi Nr. 10

Kakadu

Die Palzki-Kids und der Papageienzüchter

Autor: Harald Schneider

Die Palzki-Kids Melanie und Paul sind zu Besuch bei ihrem Cousin Lukas.

„Was sind das für seltsame Geräusche?“, fragt Melanie.

Lukas zeigt zum Haus nebenan. „Unser Nachbar, Herr Belinger, hat eine Papageienzucht. Aber so laut wie heute war es noch nie. Sollen wir mal nachschauen?“

In der Hofeinfahrt des Nachbarn steht ein roter Kastenwagen. Die hintere Tür ist offen, im Wagen sind mehrere Käfige mit den unterschiedlichsten Papageien verstaut. „Den Wagen kenne ich nicht“, meint Lukas, als im gleichen Moment eine Person erscheint.

„Wer seid ihr?“, blökt er die drei an. „Ihr habt hier nichts zu suchen!“

„Wer sind Sie denn? Ich bin der Nachbar von Fritz Belinger und wo ist er überhaupt?“, meckert Lukas zurück.

„Ach so“, stottert der Fremde. „Ich bin Walter Belinger, der Bruder von Fritz.“

„Fritz hat einen Bruder? Davon hat er mir noch nie erzählt.“

Paul blickt zu Melanie und beiden ist sofort klar, dass da etwas nicht stimmt.

„Herr Belinger, würden Sie uns bitte sagen, wo ihr Bruder ist?“

Ohne zu zögern, antwortet dieser: „Fritz ist bei mir zuhause. Ich bin übrigens genau wie er Papageienzüchter. Er bat mich, ein paar seiner Tiere abzuholen, denn in der Zucht arbeiten wir zusammen.“

„Wo bringen Sie die Tiere hin?“, hakt Paul nach.

„Das ist verschieden. Manche kommen zu mir, andere sind bereits verkauft und kommen nun zum Kunden. Kommt mal mit, ich zeige euch ein paar dieser Prachtexemplare.“

Die drei folgen Herrn Belinger auf die Rückseite des Hauses. Hier sieht es wie in einem privaten Vogelpark aus. Fast das ganze Gelände ist mit Vogelvolieren bebaut.

„Auf diese Kakadus sind mein Bruder und ich besonders stolz. In Südamerika, wo sie herkommen, sind sie eine Landplage, bei uns jedoch werden sie hoch geschätzt. Oder wie gefallen euch diese Prachtexemplare: Sind sie nicht wunderschön?“

Walter Belinger beginnt zu schwärmen. Er zeigt auf eine Voliere, in der graue Vögel mit roter Schwanzspitze umherflogen. „Mit diesen beiden in der Ecke haben wir unsere Zucht begonnen“, erklärt er.

„Interessant“, nickt Melanie.

Schließlich sagt Lukas: „Kommt, lasst uns wieder rübergehen, sonst wird unsere Cola noch warm.“

Melanie und Paul schütteln energisch den Kopf. „Nein Lukas, das machen wir nicht. Wir werden stattdessen unseren Vater verständigen, denn dieser angebliche Bruder deines Nachbarn ist auf keinen Fall ein Papageienzüchter wie er es behauptet!“

Frage: Was ist den Palzki-Kids aufgefallen?

Antwort: .akiremadüS ni thcin dnu neilartsuA ni nebel sudakaK

Ratekrimi Nr. 28

Weinflaschen

Die Palzki-Kids und die teure Flaschenpost

Autor: Harald Schneider

„Was macht ihr beiden da?“ Melanies und Pauls Vater wundert sich über seine Kinder, die ausnahmsweise einträchtig zusammen basteln. Ansonsten sind die beiden eher wie Katz und Maus.

Paul hält eine leere Weinflasche in die Höhe. „Cool, Papa, oder?“

Der Vater Reiner Palzki erschrickt. „Ist die aus unserem Keller? Ihr habt doch hoffentlich keinen Wein getrunken?“ Er nimmt seinem Sohn die Flasche ab. „Das war der teuerste Wein, den ich im Keller liegen hatte. Was habt ihr mit dem gemacht?“

Melanie verteidigt ihren Bruder, was ebenfalls sehr ungewöhnlich ist. „Natürlich haben wir den blöden Alkohol nicht getrunken, Paps. Wir sind schließlich nicht belämmert. Den Wein haben wir in den Abfluss gekippt.“

Paul ergänzt: „Das war ganz schön schwierig, die Flasche aufzukriegen.“

Ihr Vater ist überhaupt nicht begeistert. „Warum habt ihr den teuren Wein ausgeschüttet, seid ihr verrückt?“

Paul antwortet frech: „Du hast doch selbst gesagt, dass dir Wein überhaupt nicht schmeckt und du lieber Bier trinkst. Da haben wir gedacht, dass du die Flasche sowieso nicht mehr brauchst. Im Keller liegen ja noch andere.“

Reiner Palzki schnauft dreimal tief durch. „Und was wollt ihr mit der leeren Flaschen tun?“

„Wir basteln eine Flaschenpost mit einer Schatzkarte“, erläutert Melanie ihren Plan.

„Die werfen wir dann in den Rhein“, sagt Paul. „Und derjenige, der sie findet, wird auf Schatzsuche gehen. Wir wollen ganz viele Flaschen mit Schatzkarten in den Rhein werfen. Das wird ein megagroßer Streich.“ Die Palzki-Kids lachen laut heraus.

„Wie kommt ihr auf so eine Idee?“, fragt ihr Vater verblüfft.

Melanie antwortet: „Jan in meiner Klasse hat vor einem Monat eine Flaschenpost bei Ludwigshafen in den Rhein geworfen. Eine Woche später hat sich eine Frau aus Karlsruhe gemeldet, die die Flasche gefunden hat.“

„Und was ist das für eine Schatzkarte?“ Er schnappt sich den Zettel, den beide Kinder gezeichnet haben. „Wie bitte? Der Schatz soll ausgerechnet auf meiner Polizeidienststelle sein?“

Paul und Melanie kichern schon wieder. „Ja, genau in dem Büro von deinem Chef. Ist das nicht spitze, wenn dann ganz viele Leute kommen und den Schatz suchen?“

„Das finde ich ganz und gar nicht“, antwortet ihr Vater kopfschüttelnd. „Bei eurer Geschichte ist übrigens etwas oberfaul.“

Frage: Was ist Paul und Melanies Vater aufgefallen?

Antwort: .nebiert thcin ssulF mi ehcsalF enie nnak gnuthciR eseid nI .sträwfuaniehr sua nefahsgiwduL nov tgeil ehurslraK

Ratekrimi Nr. 21

Bakerstreet - Sherlock Holmes

Die Palzki-Kids und der Meisterdetektiv

Autor: Harald Schneider

„Heute habe ich für uns alle etwas ganz Besonderes geplant“, sagt Reiner Palzki zu seinen Kindern Paul und Melanie. Die beiden rollen mit den Augen und warten darauf, was sich ihr Vater für den angedrohten gemeinsamen Sonntagsausflug überlegt hat.

„In der Stadtbücherei liest heute ein Kinderbuchautor aus seinen spannenden Kinderkrimis vor“, sagt er und lächelt seine Kinder an. „Darauf freut ihr euch bestimmt, oder?“

Paul und Melanie verziehen die Gesichter. „Kinderkrimis?“, maulen sie enttäuscht. „Dafür sind wir doch schon viel zu alt!“

In diesem Moment hat ihr Vater seinen Fehler bemerkt. „Ich meine natürlich Jugendkrimis. Und der Mann ist selbstverständlich ein Jugendkrimiautor“, korrigiert er sich. „Außerdem ist er ein Experte in Sachen Sherlock Holmes.“

Das hört sich schon interessanter an. Die Palzki-Kids gehen mit ihren Eltern zur Stadtbücherei, die bis auf den letzten Platz belegt ist. Der Autor erzählt zunächst etwas über sich und liest dann spannende Passagen aus seinen Büchern vor. Paul und Melanie hören genauso wie die anderen Anwesenden gebannt zu.

Danach steht der Autor auf und spricht zu seinem Publikum. „Und jetzt erzähle ich euch von Sherlock Holmes, der Ende des 19. Jahrhunderts in London in der Bakerstreet 221b gewohnt hat. Zusammen mit Dr. Watson hat er viele Kriminalfälle seiner Zeit gelöst. Die meisten davon wurden bereits damals als Buch veröffentlicht.

Inzwischen gibt es sogar Kinofilme über den Meisterdetektiv. Es ist eine Sensation, dass vor Kurzem ein bisher unbekanntes Tagebuch von Sherlock Holmes entdeckt wurde. In ein bis zwei Jahren soll dieses Tagebuch veröffentlicht werden, da Holmes auch in diesem Tagebuch einige seiner Fälle aufgeschrieben hat.“

Mehrere Kinder fragen den Autor, ob er das Tagebuch bereits gelesen hat. Er nickt. „Es ist wirklich sehr spannend. Da es allerdings auf Englisch geschrieben ist, muss es erst ins Deutsche übersetzt werden.“

Nachdem er weitere Fragen beantwortet hat, liest der Jugendbuchautor zum Abschluss noch eine Kurzgeschichte mit Dr. Watson und Sherlock Holmes vor, bevor er sich verabschiedet. Manche Jugendliche lassen sich noch Bücher signieren, die sie am Büchertisch einer Buchhandlung gekauft haben.

Danach macht sich auch die Familie Palzki auf den Heimweg.

„Und, wie hat euch der Vortrag gefallen?“, fragt Reiner Palzki seinen Nachwuchs.

„Eigentlich war es ganz toll“, antworten die beiden. „Aber der Autor ist nie und nimmer ein Sherlock Holmes Experte, das ist für uns sonnenklar!“

Frage: Was ist Paul und Melanie aufgefallen?

Antwort: .tbeleg ein tah dnu rugifnamoR enie tsi semloH kcolrehS

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »